Am Sonntag (07.11.) gastieren die Las Vegas Raiders bei den New York Giants im MetLife Stadium um 19 Uhr deutscher Zeit und mit einem Sieg könnten die Raiders ihre Saison-Ausbeute auf 6-2 Siege erweitern. Die New York Giants sind dabei ein durchaus machbarer Gegner mit vielen Problemen in verschiedenen Mannschaftsteilen. Derzeit belegen sie in ihrer Division den letzten Platz und sind im Playoff- Rennen fast schon abgeschrieben, insbesondere wenn man bedenkt dass sie mit den Dallas Cowboys ein 6-1 Team an vorderster Front ihrer Gruppe haben.

Ihr letztes Spiel verloren die Giants knapp beim Division Rivalen der Raiders, den Kansas City Chiefs und haben nun in acht Spielen nur zwei Siege verbuchen können. Die Raiders hingegen kommen frisch aus ihrer bye-week und gewannen zuvor mit 33-22 ihr Heimspiel gegen die Philadelphia Eagles. Das letzte Aufeinandertreffen ist schon etwas länger her, am 03.12.2017 trafen die Mannschaften das letzte Mal aufeinander, die Raiders gewannen damals ihr Heimspiel mit 24-17. Die “Giganten” aus der NFC stellen damit eine große Unbekannte dar.

Im Folgenden habe ich drei Schlüssel zum Sieg gegen die Giants zusammengeschrieben.

1. Throw it deep

Der deep ball ist eine der großen Schwächen der Giants. Zwar verfügen sie durchaus über backfielder, die auch für turnovers sorgen können. Insbesondere CB James Bradberry sticht hier immer wieder heraus. 2020 hatte er mit 14 pass breakups die zweitmeisten Passabbrüche der Liga und immerhin 3 Interceptions. Letzteren Wert hat er in diesem Jahr bereits egalisiert und befindet sich mit 3 Interceptions auf Rang 2 der NFL. Zudem sind die coverage skills von Bradberry nicht ohne. Er belegte letzte Saison laut PFF mit einer coverage rate von 79,9 den siebten Platz unter den Cornerbacks. Dennoch ist die Passing Defense anfällig für tiefe Plays. Sie erlaubten bisher ein gegnerisches passer rating von 112,3 bei tiefen Versuchen, was die fünftschlechteste Ausbeute in der Liga bedeutet. Die Raiders hingegen glänzen mit bisher 16 gefangenen Pässen mit 20 Yards und mehr Raumgewinn. Derek Carr sammelte dabei ein QB rating von 118,5. Zwar fehlt mit Ruggs nun die eigentliche deep threat, aber ein Schlüssel zum Sieg wird definitiv darin liegen, die Giants Secondary immer mal wieder mit tiefen Pässen zu verunsichern. Als wertvoll könnte sich dabei Zay Jones erweisen, der trotz vergleichsweise wenigen Catches bereits mehrere deep balls gefangen hat. Auf dem Papier zählt die New Yorker Secondary wohl eher zu den besseren in der NFL. Mit Logan Ryan und Adoree Jackson verfügt man über ein durchaus kompetentes Safety-Duo. Nur mit der Chemie hat es anscheinend zuletzt nicht gestimmt. Die Raiders werden gefordert sein, dies auszunutzen

2. Das Williams-Ojulari Duo stoppen

Die Defensive Front der Giants gehört zu den besseren der Liga. In der Interior Line werden es die Raiders mit einem der besten Tackles der Liga zu tun bekommen. Leonard Williams, über den es in den letzten Jahren immer wieder Wechselgerüchte gab, in die die Raiders involviert waren, wird hier vornehmlich mit Center Andre James und Guard John Simpson zu tun haben. Für einen Tackle hat Williams bereits prominent viele Sacks produzieren können. Mit 5.5 sacks führt er die interne Liste neben Rookie Defensive End Aziz Ojulari an, der ebenfall mit 5.5 Sacks glänzen konnte. Williams bekam bisher von PFF eine 84er Wertung gegen den Run und da die Raiders nach der Dezimierung des receiver corps nun vornehmlich auch das Laufspiel einbinden müssen, könnte es hier zu Problemen kommen. Williams ist nicht nur eine sack machine, er übt auch konstant Druck auf die Line aus und ist mit 26 pressures einer der besseren Interior Linemen ligaweit. Eine logische Konsequenz aus seinem drei Jahres-Vertrag, der ihm satte 63 Mio. Dollar einbrachte.

3. Die Rückschläge mental wegstecken

Hier könnte ich jetzt mehrere Punkte anführen, die allesamt wichtige Schlüssel zum Sieg sein könnten. Die Giants leiden unter großem Verletzungspech. Dies betrifft nicht nur ihren Running Back Star Saquon Barkley, der auch noch gegen die Raiders ausfällt und wahrscheinlich erst ab week 9 wieder einsatzfähig ist. Insbesondere auf der Wide Receiver Position bleiben viele Fragen offen und es könnte schwer für die Raiders werden sich richtig vorzubereiten. Wir wissen schlicht und einfach nicht, wer spielen wird, denn nahezu die gesamte Unit ist von Verletzungssorgen geplagt. Kenny Golladay, Sterling Shepard, Kadarius Toney, John Ross, sowie die Ersatzmänner Dante Pettis und CJ Board sind alle als questionable gelistet bzw. auf der Injured Reserve gelandet, der einzige Receiver von dem wir aktuell wissen, dass er spielt ist Darius Slayton.

Ebenso könnte angeführt werden, Daniel Jones so stark wie möglich unter Druck zu setzen. Jones hat zwar bisher über 200 Yards im Running Game erlaufen, dies allerdings wahrscheinlich nur, weil seine Pocket sehr anfällig ist und Jones in Drucksituationen ins Schwanken gerät. Seine sieben Touchdown-Pässe bei fünf Interceptions und einem QB rating von 86,5 spricht hier doch eine deutliche Sprache.

Dennoch ist einer der Hauptschlüssel zum Sieg auf der mentalen Seite des Spiels zu suchen. Die Raiders kommen nach dem Gruden Skandal und den tragischen News rund um Henry Ruggs nicht mehr zur Ruhe. OC Greg Olson zeigte sich in der Pressekonferenz am Mittwoch begeistert, mit welch hohem Grad an Konzentration die Spieler beim Training aufgetaucht seien. Jeder wisse um die Schwierigkeit der Situation, niemand ließe sich aber davon beeindrucken oder verunsichern. In der Tat wird die mentale Komponente einen großen Einfluss auf das Spiel nehmen. In Notlagen schaffen es gute Teams, die off field issues außer Acht zu lassen und ihren Frust, ihr Leiden oder ihre Betroffenheit auf dem Feld in Zählbares umzumünzen. Wie nie waren die Raiders gefordert, dies auch am Sonntag zu beherzigen.

LocoFootball.tv

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