Die Las Vegas Raiders empfangen heute Abend (22.05 Uhr, live auf u.a. DAZN) die Cincinnati Bengals zum enorm wichtigen Showdown zwischen zwei Playoff-Aspiranten in der AFC. Beide Teams stehen mit 5-4 Siegen in jeweils engen, spannenden Divisionen direkt ein Spiel hinter ihren Gruppenersten. Hier eine kleine Kurzzusammenfassung, worauf es heute ankommt.
Burrow und Chase kleinhalten
Die Bengals Offense wird angeführt vom 2nd year Quarterback Joe Burrow, der nach anfänglicher Lernphase in seinem ersten Jahr nun ziemlich zu sich gefunden hat. Burrow zählt mit 20 Touchdowns zu den erfolgreichsten QBs überhaupt in der NFL. Seine 10 Interceptions hingegen sprechen auch eine deutliche Sprache. Die Bengals sind anfällig für Fehler. Die bisher beste Chemie konnte Burrow mit WR Ja'Marr Chase etablieren. Kein Wunder, der Erstrundendraftpick der Bengals kommt wie Burrow von der LSU, die beiden spielten bereits in der Vergangenheit miteinander. Außer Acht lassen darf man auch RB Joe Mixon nicht, der mit 636 Yards bei 150 Versuchen einen hohen durchschnitt pro Lauf erzielt. Mixon ist auch im Passing Game einsetzbar, was seine 194 Yards, die er dort erfangen hat, beweisen. Die Raiders, die gegen Kansas City Probleme in der Raumdeckung hatten, werden versuchen Chase mit 1on1s gegen Casey Hayward kleinzuhalten. Hayward war zwischen der ersten und fünften Woche der am besten bewertetste Cornerback der Liga (laut Pro Football Focus) und hat bisher noch unter 150 Yards diese Saison zugelassen. Chase wiederum dürfte mit seinen 835 Yards und sieben Touchdowns in die engere Auswahl für den Rookie Of The Year Award kommen. Wenn die Raiders die Burrow-Chase Verbindung kappen können, haben sie gute Chancen auf einen Sieg.
Auf die Defensive Ends aufpassen
Ähnlich wie die Raiders verfügen die Cincinnati Bengals über einen starken Pass Rush. Gegen das Laufspiel waren sie in den letzten Wochen nicht so erfolgreich und vermissten viele Tackles, aber insbesondere in der Druckausübung auf den gegnerischen QB überzeugen die Bengals. Im Zentrum stehen dabei Trey Hendrickson und Sam Hubbard. Hendrickson konnte mit 8,5 Sacks mehr als überzeugen, Hubbard bringt es immerhin auf fünf. Allerdings konnte Hendrickson bereits in 50 Versuchen Druck ausüben, was zur Ligaspitze zählt. Zu tun bekommen wird er es allen voran mit Kolton Miller. Miller wiederum spielt eine top Saison und ließ nur 16 Pressures zu. Wenn die Offense Line hält, können die Raiders Derek Carr Zeit erkaufen und Lücken durch den gezielten Einsatz der Running Backs ausnutzen. Dazu müssen sie Hendrickson und Hubbard ausschalten.
Carr, Jacobs und Waller müssen explodieren
Wenn die Raiders die Punkte im Allegiant Stadium halten wollen, dann müssen unsere Führungspersönlichkeiten einen großartigen Tag haben. Carr dürfte nach der Niederlage gegen die Chiefs und zwei Pleiten in Folge hungrig sein. Waller muss mehr eingebunden werden. Seit dem Philadelphia Spiel sieht Waller deutlich weniger Targets und obwohl er bei einer PK die Woche über betonte, dass der Schlüssel zum Erfolg nicht allein bei ihm liege, müssen die Raiders wieder mehrere Möglichkeiten für ihn eröffnen. Das Running Game um Josh Jacobs und Kenyan Drake lief gegen die Giants und im ersten Viertel gegen die Chiefs wieder halbwegs an, stockte dann aber erneut. Die Raiders müssen Wege finden eine gewisse Mehrdimensionalität in ihr Spiel zu integrieren. Gegen eine schwache Bengals Run Defense dürfte dies im Rahmen der Möglichkeiten liegen.
Convertet die verdammten 3rd Downs!
Raiders!? Aufwachen! Ein Playoff-Team muss die wichtigen Spielphasen überstehen können, ohne sich ständig selbst weh zu tun. Die vielen Strafen gegen Kansas City waren schon unnötig, die Tatsache, dass die meisten davon bei wichtigen 3rd Downs passieren, kaum akzeptabel. Die Raiders waren bei dritten Versuchen nur in 30,9% aller Fälle in den letzten sieben Wochen erfolgreich. Nur die 49ers sind in dieser Kategorie schlechter (25%). Im letzten Spiel konnten sie nur bei einem von neun Versuchen ein neues 1st Down erzielen. In der Carr-Ära war dies erst das vierte Spiel, in dem die Raiders unter 20% ihrer 3rd Downs converteten. Dies muss sich heute deutlich verbessern!