Rookie Cornerback Nate Hobbs wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag (04.09 Uhr Ortszeit), unmittelbar nach der Rückkehr des Teams vom Auswärtsspiel bei den Indianapolis Colts, wegen Trunkenheit am Steuer/ Fahren unter Einfluss (DUI) verhaftet. Hobbs, der zum Zeitpunkt des Eintreffens einer Streifenwache in seinem Auto eingeschlafen sein soll, stand angeblich unter Einfluss von Marihuana. Die Beamten wurden gerufen, nachdem ein Auto die Ausfahrtsrampe eines Parkhauses am Las Vegas Strip blockiert hatte. Vor Ort durchgeführte Tests sollen ergeben haben, dass Hobbs nicht mehr fahrtauglich war. Er wurde ins Las Vegas Detention Center mitgenommen und ihn erwartet jetzt eine Anzeige wegen Fahren unter Einfluss von Rauschmitteln.
Interims-Trainer Rich Bisaccia bestätigte gestern bei einer Pressekonferenz den Vorfall. Hobbs sei in einen Zwischenfall involviert gewesen. Details seien noch nicht klar, die Raiders stünden aber in Kontakt zum Las Vegas Metro Police Department und warteten auf Neuigkeiten.
Der Vorfall passiert zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Einerseits treten die Raiders am kommenden Wochenende beim letzten Heimspiel der Saison gegen die Chargers an, es geht um nichts anderes als den Einzug in die Playoffs. Andererseits liegt der von WR Henry Ruggs verschuldete Unfall, bei dem er unter Einfluss von Alkohol am 2.November eine 23-Jährige getötet hatte, erst kurz zurück.
Rich Bisaccia erklärte zudem, die Raiders würden unter den Ablenkungen, die Las Vegas mit sich bringe, leiden.
Es ist nicht zu erwarten, dass die Raiders Hobbs jetzt cutten oder suspendieren. Im Januar 2021 erhielt RB Josh Jacobs ebenfalls eine DUI-Strafe, er war unter Einfluss in einen Autounfall verwickelt. Ironischerweise in der Nacht nach dem letzten Saisonspiel. Hobbs dürfte allerdings von der NFL für einige Spiele suspendiert werden. Wohl aber erst zur kommenden Saison, denn das Gerichtsverfahren findet erst im Mai statt. Ob die Raiders weitere disziplinarische Maßnahmen ergreifen ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher. Ein Rauswurf scheint jedoch aufgrund der Tatsache, dass niemand zu Schaden kam, unrealistisch. Ebenso erklärten Hobbs‘ Anwälte (dieselben, die auch Henry Ruggs vertreten), es könne sein, dass das Vergehen in eine Ordnungswidrigkeit umgewandelt würde.
Dennoch: die Raiders haben ein eindeutiges Problem was disziplinarische Verfehlungen angeht und dem Standort Las Vegas eilt der Ruf einer „Sin City“ voraus. Aus Sicht der Mannschaft dürfte der Vorfall umso trauriger sein. Ein Lerneffekt nach der Ruggs-Nummer scheint nicht gegeben und es scheint niemand im Raiders-Building zu sein, der diesbezüglich ein „Machtwort“ spricht. Man fragt sich umso mehr, ob erst eine weitere Tragödie geschehen muss, bis das Thema bei den Spielern ankommt. So sind die Raiders jetzt vor eine weitere Belastungsprobe gestellt, ehe sie am Wochenende das so wichtige Spiel gegen LA angehen müssen.