Seit der Amtseinführung von Josh McDaniels als neuem Raiders-Headcoach hören wir immer wieder Analogien und Vergleiche mit dem „System New England“. Da wird vom Patriot Way oder einer Patriots‘ type of offense gesprochen, elements of the Patriots‘ scheme würden implementiert werden. Solche oder ähnlich klingende Verlautbarungen sind es, die auf eine ungefähre strategische Richtung des neuen Regimes verweisen und dieses erklären wollen. Doch was genau können wir von der offensiven Taktik-Planung von McDaniels und unserem neuen Offense-Coordinator Mike Lombardi erwarten? Wie unterscheidet sich die Herangehensweise von dem System, das wir noch aus der Gruden- und Bisacchia- Ära kennen? Welche Konzepte und strategischen Überlegungen liegen dem zugrunde? Und wie werden diese auf dem Feld (bspw. in Formationen) umgesetzt? Und zudem: welche Spielertypen sind für dieses System wichtig und erfüllen unsere Spieler die Anforderungen? Auf diese und weitere Überlegungen soll im Folgenden eingegangen werden. Es wird festzuhalten sein, dass die Ära der „klassischen West-Coast-Offense“ in Las Vegas zu Ende gehen wird und wir uns in einer Transition hin zu einer multipleren Offense befinden, die sich in ihren Grundelementen zwar an den Patriot Way anlehnt, aber doch individuell und originell genug sein wird, um ihr den persönlichen Stempel des neuen Regimes aufzudrücken.

The Raiders‘ Classic – die West Coast Offense und Konzepte unter Gruden

Football-Strategien sind nicht immer leicht zu verstehen. Insbesondere dann, wenn Teams verschiedene Konzepte in ihren Taktiken vereinen wollen. Ein bekannter Trainer sagte einmal, es gäbe in Wirklichkeit nur sechs verschiedene Grundsysteme, mit denen sich das gesamte Spiel erklären lassen würde. In der modernen Ära des Football und einer immer professioneller agierenden Liga scheint es fast ausgeschlossen, auf multiple Herangehensweisen zu verzichten und sich bei der Strategie-Wahl nicht gleichzeitig auf mehrere Konzepte zu stützen. Dennoch sind Trends ganz klar festzuhalten und obwohl es Hybrid-Offenses gibt, lässt sich doch über manche Teams ein gewisses Label legen, um deren Spielstil zu erklären. Eines der erfolgreichsten Konzepte der letzten Jahrzehnte stellte die sogenannte West-Coast-Offense dar. Und die Raiders waren ein Prachtbeispiel für deren Umsetzung. West-Coast gepaart mit Smash-Mouth-Football, so hören sich klassische Formulierungen an, wenn es darum ging, die Offense der Silver&Black zu charakterisieren. Was steckt hinter diesem Typus? Die West-Coast-Offense entstand bereits in den 70ern unter dem legendären Coach Bill Walsh. Grundprinzip seiner Überlegungen war der Aufbau eines präzise abgestimmten Passspiels, bei dem Receiver-Routen optimal berechnet werden und es bei der Ausführung auf präzises Timing zwischen Passempfänger und Quarterback ankommt. Dabei nutzte Walsh oft die sogenannte Motion, also Formationen-verändernde Bewegungen vor dem Anspiel (pre-snap) durch die Receiver. Zudem setzte Walsh Running Backs und Tight Ends als Passempfänger ein. Durch die erhöhte Anforderung an die Defense, mehr Raum decken zu müssen, werden vor allem im Kurzpass-Spiel Räume frei und 1-gegen-1-Situationen werden provoziert. Dadurch wird zwar die Chance auf Ballverluste leicht erhöht (da es mehr ausgespielte Versuche gibt), im Gegenzug aber die Möglichkeit eröffnet die Spielzeit besser zu kontrollieren. Zudem ergeben sich durch die häufigen 1on1-Situationen Möglichkeiten für Big Plays. Ein Nachteil besteht wiederum ganz klar in der fehlenden Zahl an Blockern. Dies eröffnet einer druckvollen Defense Möglichkeiten für Sacks und Tackles for Loss. Die Evolution der West-Coast besagt daher, dass ein mobiler Quarterback sie am besten ausführen kann, da er in der Lage ist zu scramblen und das Feld in die Breite zu ziehen. Dies ist zudem enorm wichtig, wenn man bedenkt, dass die West-Coast in ihren Route-Trees häufig auf die Spielfeld-Breite abzielt. Out-Routes, Slants, In-Routes, Outside-Comebacks, China-Routes, Screens dies sind die typischen Elemente der West-Coast. Ein ähnliches Konzept stellt die Air-Coryell-Offense dar. Sie ist ein ähnlich Pass-intensives System mit dem Hauptunterschied, das Spielfeld in die Länge, statt in die Breite zu ziehen. Folglich finden wir in der Coryell-Strategie mehr vertikale Elemente, tiefe Pässe und weniger mobile Quarterbacks, die sie umsetzen. Beide Systeme setzen im Running Game auf selektives Laufspiel und meistens wird mit 11-Personel gestartet, also mit einem Running Back im Backfield. Der Quarterback arbeitet meist Under-Center mit einem 5-Step-Dropback. Walshs ursprüngliche West-Coast wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder Neuerungen unterworfen. Zwei Coaches, die in unserer Ära noch in der NFL tätig sind/waren, hatten dabei einen nicht unerheblichen Anteil: Chiefs-HC Andy Reid, der die West-Coast mit Power-Run-Elementen verknüpfte oder Mike Shanahan, der Shotgun-Formations in der West-Coast einführte. Im Laufspiel setzen typische West-Coast-Offenses auf Zone Running Schemes und auf eine Balance zwischen Lauf und Pass. Man muss das Running Game gefährlich halten, um damit für Überraschungen zu sorgen. Das Zone-Running-Scheme führt zum typischen Smash-Mouth-Football, einen Begriff den wir bezüglich der Raiders seit Jahrzehnten immer wieder hören. Smash-Mouth-Football bezeichnet dabei die zermürbende, weil physischste Art des Running Games. Mit harten Läufen durch die Mitte wird der Gegner demoralisiert. Ein „In your face“-Typus des Laufspiels. Insgesamt können wir also festhalten, dass die klassische West-Coast Offense auf kurze und mittellange Passrouten setzt, die genau mit dem Timing des Quarterbacks synchronisiert sind, aus Pre-Snap-Motions besteht und meist ein Zone-Running-Game etabliert. Ebenso beruht sie auf genauem Game Planning und ist in sich etwas „starr“ geplant, weniger flexibel.

Obwohl es die „klassische“ West-Coast-Offense nicht mehr als solche gibt (die Teams bedienen sich an einer Vielzahl an Einflüssen), charakterisierte Jon Grudens Offense sich im Grunde als solche. Hauptsächlich In-Motion spielend mit Derek Carr under-center in den allermeisten Versuchen, mit vielen Screen-Pässen operierend. Angriffe über die Spielfeldmitte, kurzes Pässe und der exzessive Einsatz unserer Tight Ends (Waller) und Slot-Receiver (Renfrow), allesamt Charakteristika der Ohio River Offense (alte Namensgebung der West-Coast-Offense). Bis Rich Bisaccia das Team übernahm spielten die Raiders in nicht einmal 5% ihrer Versuche in Play-Action. Und obwohl Gruden es schaffte ein vertikales Element in sein System zu integrieren – die Raiders führten die Liga mit den meisten Deep Balls für +20 Yards an - bestand die Identität seines Schemes in den Grundzügen immer noch in der West Coast. Die vom NFL-Film-Analyst Ted Nguyen als „Modern West Coast“ bezeichnete Strategie Grudens ist kein Produkt des Zufalls. „All Ways lead to Walsh“, so ein bekannter Slogan, dem Gründer des Schemes huldigend. Jon Gruden kam 1992 unter keinem Geringeren als Mike Holmgren in die NFL zu den Green Bay Packers. Holmgren wiederum war Schüler von keinem Geringeren als … na eben, Bill Walsh. Der Kreis schließt sich. Ablesbar war die schematische Nutzung der West Coast beispielsweise in der Early Down Pass Frequency, also der Frequenz in denen die Raiders beim 1st- oder 2nd-Down einen Pass-Spielzug ausführten. Mit fast 65% lagen die Raiders weit vor dem Rest der Liga (der Ligadurchschnitt lag in etwa bei 45-55%) und noch satte 5% vor dem Zweiten – den New England Patriots! Auch die Probleme bei 3rd Downs kommen indirekt von der vermehrten Nutzung der West Coast. Durch auffällig viele Short Passes schafften es die Raiders häufig nicht, sich in den ersten beiden Versuchen in eine gute Ausgangslage zu bringen – um dann im dritten Versuch (meistens 3rd&Short) zu scheitern. Ebenso hatte Carr ein Passer Rating von 86.8 MIT Gruden, im Vergleich zu 106.5 OHNE Gruden, was die Effizienz bei Screen-Pässen betrifft. Am Ende verfestigte sich die These, Grudens Ansatz sei zu sehr auf Details verfestigt, zu ausdifferenziert und würde seinen Spielern zu wenige Freiheiten geben. Dazu trug auch das schwache Laufspiel bei, das, wer hätte es gedacht, unter Tom Cable auf Basis eines Zone Rushings operierte. Das Einzige, was Grudens Spiel unberechenbar machen konnte, waren die vielen Exkurse ins Tiefenpass-Spiel. Nicht umsonst suchten die Raiders Jahre lang ihren Speed-Receiver. Speed is not teachable und in einem System Gold wert, das den Deep Ball als Überraschungsattacke einsetzt. Der Rest bei Grudens Playcalling war zu vorhersagbar und die Resultate verkündeten hier warnende Worte: keep it simple!

The Patriot Way – Implementierung der Erhardt-Perkins-Offense

Während die Spielkonzepte der West Coast und Coryell Offense (auch daraus entstandene Air-Raid oder Spread-Konzepte) sich im Pass-Spiel hauptsächlich auf kurze bzw. lange Pässe konzentrieren und die einzelnen Play-Calls für jedes Play einen Spielzug angeben (der schwer einzuprägen sein kann), stellt die Erhardt-Perkins-Offense einen grundsätzlich anderen Typus dar. Sie ist nach ihren „Erfindern“ (auch wenn diese sagen, sie hätten sie nicht erfunden, sondern sie wäre nur eine logische Konsequenz gewesen) Ron Erhardt und Ray Perkins benannt und weist den wesentlichen Unterschied auf, dass im Passing Game die Plays nicht nach Route Trees organisiert sind, sondern nach „Paketen“ an Routes, die für eine Spielfeldseite immer gleich bleiben, aber in unterschiedlichen Formationen gecalled werden können. Die Essenz dieser Offense liegt nicht in einer grundsätzlich anderen Strategie, sondern in der Team-internen Kommunikation. Statt bei einem Spielzug beispielsweise „Scatter-2 bunch-right-zip-fire 2 jet Texas right F-flat X-Q“ (West Coast) oder „896 H-Swallow F-Curl“ (Coryell) im Huddle ansagen zu müssen, reicht es bei der EPO aus, bspw. einfach „Ghost/Tosser“ zu callen, wobei jedes Wort eine bestimmte Routenkombination für eine Spielfeldseite meint. Will man den Spielzug seitenverkehrt spielen, reicht ein einfaches Audible „Tosser/Ghost“ aus, evtl. muss noch jemand In-Motion gehen und zack, fertig ist das Play. Die West Coast Offense ist folglich wie von Chris B. Brown in „The Art of Smart Football“ beschriebenes Memory System, wohingegen die EPO ein einfacher einzuprägendes System ist, ein One Word Concept, in dem „different looks without changing the reads“ im Zentrum stehen. Dies führt zu deutlich mehr Flexibilität, da die Routen dem Prinzip der Wandelbarkeit unterliegen. Und folglich auch zu mehr Verwirrung bei der gegnerischen Defense. EPO-Football wird in seiner Bestform in einer No-Huddle Offense gespielt, was der Defense weniger Zeit gibt, auf die Spielzüge zu reagieren und für die Offense – dank leichter Kommunikation – kaum mehr ein Problem darstellt. Die New England Patriots nahmen die Erhardt-Perkins-Offense historisch gesehen in ihre Strategie mit beachtlichem Erfolg auf: In ihrer Anwendung unter Bill Belichick waren die Patriots-Offenses zu keinem Zeitpunkt schlechter als ein Top 10 Team im Angriff. Gepaart mit einer konservativen 3-4 Defense, die bei den Raiders implementiert wird, gedieh die EPO unter den Patriots zu einer unberechenbaren Waffe. Sie war natürlich zugeschnitten auf das Skill-Set von Tom Brady und daher ist es kein Wunder, wenn Josh McDaniels nach seiner Einstellung beteuerte, man vertraue Derek Carr eine solche Offense führen zu können. Die Raiders unter McDaniels werden anders aussehen, strategisch anders funktionieren. Dennoch ist McDaniels kein „reiner“ Erhardt-Perkins-ist. Moderne NFL Offenses beherbergen Elemente aller vorher genannten Strategien, unterscheiden zudem Air Raid, Spread und weitere Grundzüge. Zudem ist das Play-Calling häufig homogener, als man annimmt. Mit der Zeit hat man jeden Spielzug schon irgendwo einmal gesehen und es kommt nur noch auf die jeweilige Implementierung und die damit einhergehende Benennung an. Man kann allerdings erwarten, dass die neue Raiders-Offense deutlich mehr Elemente hervorheben wird.

Was ändert sich für die Raiders? Und wie harmonieren unsere Spielertypen mit dem neuen Anforderungsprofil?

McDaniels‘ ehemaliger Patriot-Safety Duron Harmon betonte vor kurzem, McDaniels wolle keinen Patriot Way in Vegas gehen. Dies lässt Rückschlüsse zu, dass der neue Headcoach nicht einseitig versuchen wird, das System seines alten Arbeitgebers zu kopieren. McDaniels wird sein „eigenes System“ promoten. Es gibt im Übrigen auch nicht DIE West-Coast oder DIE Erhardt-Perkins-Offense, sondern immer individuelle Abwandlungen. Die Analyse der jeweiligen Spielzüge lässt dann aber gewisse Trends erkennen, die sich von Grudens Fahrplan unterscheiden werden. Diese wären:

  1. Mehr Laufspiel

Die Erhardt-Perkins-Offense nutzt klassischer Weise häufiger Running Backs. Der Lauf ist prominenter vertreten – You throw to score and you run to win! Nicht nur an der Anzahl gemessen, in der das Run Game tatsächlich benutzt wird, sondern auch in den Formationen, in denen Running Backs enthalten sind. Die Erhardt-Perkins-Offense hat häufig zwei, manchmal sogar drei Running Backs in der Formation. RBs sind im Line-Up auch als Receiver tätig. Die RBs der Patriots zeigten in den letzten Jahren beeindruckende Pass-Catching Skills. Zudem gibt es mehr Power-Run und Counter-Elemente werden häufiger genutzt. Man kann außerdem davon ausgehen, dass typische Dive-Plays mehr Aufmerksamkeit bekommen, was Josh Jacobs Stärken gerechter werden könnte und auch bspw. Leatherwood (im wahrsten Sinne des Wortes) den Rücken stärken könnte. Der NFL Draft ist eine Bestätigung dieser Tendenz. Neben dem long-term Prospect Zamir White holten die Raiders in der 7.Runde Brittain Brown als weiteren RB und schlugen auf dem UDFA-Markt zu, sicherten sich die Dienste von Sincere McCormick. Die drei komplementieren nicht nur Jacobs, sondern werden sich insbesondere mit Kenyan Drake, Brandon Bolden und Ameer Abdullah ein heißes Rennen um die Teilnahme am Active Roster liefern. Erwartet, dass es mindestens vier (eher fünf) Running Backs in den 53-Mann-Kader schaffen und erwartet deutlich mehr Passing Yards auf RBs als in der vergangenen Saison, sowie nicht wenige Spiele, in denen unser Starter mindestens 25 Carries bekommt.

  1. Mehr 2-Tight End-Sets

Die Trade-Gerüchte um Darren Waller vor dem Draft kamen aus analytischer Sicht völlig unpassend. Die Raiders brauchen mindestens zwei Tight Ends im Team, die regelmäßig gleichzeitig in der Formation genutzt werden. Und in der Erhardt-Perkins-Offense sind Tight Ends zentraler Bestandteil des Passing Games. Das Parade-Beispiel für den Einsatz von Tight Ende lieferten die Patriots in der Zeit von Gronkowski und Hernandez und selbst im letzten Jahr wurden mit TE Hunter Henry und Jacobi Meyers Spieler auf der Position am häufigsten angespielt. Erwartet also ein einschlagendes Jahr von Darren Waller und eine häufigere Einbindung von Foster Moreau.

  1. Größerer Fokus auf „Athleten“

Aufgrund ihrer Flexibilität braucht die EPO athletische Spieler, die vor allem Versatility zeigen und vielseitig einsetzbar sind. Running Backs in Passing-Sets, Tight Ends, die blocken und fangen können oder schnellere O-Liner, die fähig sind zu pullen und schnelle Edges zu kontrollieren. Und gute Downfield-Blocker, die dem Laufspiel einen Fundus geben. Im Draft wurde mit Dylan Parham und Zamir White gleich mit den ersten beiden Picks dieses physisch-athletische Element verstärkt. Zudem scheint es in McZigs Plan eine große Rolle gespielt haben. McDaniels: „Athleticism, that’s what you like about a modern offensive lineman“. Übrigens zeigen das auch die Draft-Picks für unsere Defense. Die Raiders wollen um jeden Preis die Line of Scrimmage gewinnen!

  1. Mehr No-Huddle

Wie bereits angesprochen besteht ein zentrales Charakteristikum der EPO darin, nach einem Spielzug nicht ins Huddle zu gehen, sondern direkt den nächsten Spielzug an der Line-of-Scrimmage zu eröffnen. Mit einem einfachen Play-Calling ist gewährleistet, dass die Defense weniger Reaktionszeit hat, um auf die Formation der Offense zu reagieren. Einfache Coverages machen es der Offense dann leichter, weiteren Raumgewinn zu erzielen. Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass die Raiders eine No-Huddle-Offense spielen werden, muss man wissen, dass Derek Carr mit am erfolgreichsten in dieser ist. Dies war insbesondere bei einigen 2-Minute-Situations in den letzten Jahren zu beobachten. No-Huddle-Elemente werden aber unter McDaniels populärer werden.

  1. Mehr Play-Action

Als Jon Gruden die Raiders verließ, ließ Rich Bisaccia häufiger in Play-Action spielen. Mit großem Erfolg. Die Play-Action wird auch bei McDaniels zurückkehren, wenngleich die Strategie nicht darauf basieren wird. Dennoch war sie in den letzten Jahren eine der Hauptwaffen der Silver&Black, weil Carr es konstant schaffte durch sie das vertikale Element wieder zu beleben. Ich gehe davon aus, dass wir eine ungefähre Verdoppelung der Spielzüge in PA sehen werden. Während die Raiders unter Gruden unter 10% aller Plays aus der PA spielten, erhöhte sich die Rate unter Bisaccia auf ca. 15%, unter McDaniels könnte ein Wert im Bereich von 20-30% an PA eingeholt werden. Die Patriots spielten in ihrem letzten Jahr mit Tom Brady fast jeden dritten Spielzug in PA.

  1. Mehr Matchup-Kreationen

Was die Offense der Raiders von den Offenses der Raiders der letzten 20 Jahre unterscheidet? Sie besitzt 2022 ein Sammelsurium an Weapons und hat mehrere Spieler, die zu den Top 10-15 auf ihrer jeweiligen Position liga-weit gehören. Es wird mehr denn je ein Spiel geben, das auf sie zugeschnitten ist. Mit Davante Adams fand der wohl beste Receiver der Liga seinen Weg nach Vegas, Darren Waller gehört zweifellos zu den Top 5 Tight Ends der NFL, Hunter Renfrow befindet sich in der Diskussion um den besten Slot-Receiver, Derek Carr taucht aufgrund seiner Leadership-Abilities immer häufiger in Top 10 Rankings auf und Josh Jacobs hat immer noch das Potenzial ein Top 5 Running Back zu sein – wenn er unverletzt ist. Hinzu kommen etliche Neulinge, Under-the-Radar-Spieler – Talent an allen Ecken. Während die Raiders der letzten Jahre sich in einem komplexen System teils überfordert zeigten, werden sie dieses Jahr in einem System mit erleichterter Kommunikation ihre Weapons effizienter einsetzen können und nicht mehr auf die emotionale Komponente angewiesen sein, die ihr Spiel unter Gruden prägte. Statt der „Hoffnung, dass irgendjemand den Ball fängt“ überwiegt heute das Wissen, dass wir über absolute Top Guys verfügen – und diese werden in der neuen Ära mit mehr Freiheiten belegt.

Buch-Tipp

Brown, Chris B.: The Art Of Smart Football, 2015

Ebd.: The Essential Smart Football, 2012

Darin insbesondere die Kapitel:

Tom Brady and the Patriots Show How (and why) the No-Huddle Works, S. 83-89.

The New England Patriots Erhardt-Perkins Offense, S. 39-49.

Internet-Quellen

Can the West Coast Offense be taught anywhere besides the NFL? | Smart Football

West Coast Offense | Sideline Reporter - Eier, wir brauchen Eier! (wordpress.com)

West Coast, Air Raid und Co.: Die Offense-Schemes alle 32 Teams im Überblick – Football-Fan.de (footballfan.de)

https://www.raidersbeat.com/raiders-post-gruden-offense-has-evolved-in-3-ways-under-greg-olson/

https://sidelinereporter.wordpress.com/2018/01/31/super-bowl-2018-preview-new-england-patriots-in-der-kommunikationsgesellschaft/#more-31492

Breaking Down Josh McDaniels’ Offensive Scheme (lvchronicle.com)

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