Nach der Vertragsverlängerung von Hunter Renfrow ist klar: die Raiders sind bemüht ihre besten Spieler zu halten und damit ihr Grundgerüst für die kommenden Jahre auf die Beine zu stellen. Als nächstes dürfte Darren Waller dran sein. Extension Talks sind bereits auf dem Weg und sollte der Coup gelingen (was finanziell durchaus machbar ist), treten die Raiders die kommenden Jahre mit einigen Star-Spielern an – ein großer Unterschied zu den Vorjahren, in denen sie entweder keine Star-Spieler hatten oder diese selten langfristig binden konnten. Und das auf beiden Seiten des Balls. Ein Vergleich zeigt, dass die Raiders in den letzten 20 Jahren nicht so gut aufgestellt waren und dass die Arbeit von GM Dave Ziegler und Headcoach Josh McDaniels erste Früchte trägt.
32 Mio. $ in zwei Jahren, davon 21 garantiert. So sieht der neue Vertrag von Slot Receiver Hunter Renfrow aus. Damit katapultiert sich der 26-Jährige in die Top 10 seiner (Slot-) Position. Never overpay a slot receiver. Die klassische Formel mag zwar heute auch noch ihre Gültigkeit haben (so liegt das durchschnittliche Payment bei No.1-Outside Receivern im Vergleich deutlich höher), dennoch zeigen die jüngsten Unterzeichnungen von Tyreek Hill oder Cooper Kupp (80 Mio. $ auf drei Jahre), dass gute Slots Gold wert sein können. Vergleichsweise günstig kamen die Raiders dabei aus der Sache raus. Für einen (streitbaren) Top 5 Slot „nur“ 16 Mio. pro Jahr bei 10.5 Mio. garantiertem Salär. Ein Glücksgriff. Hunter Renfrow ist ein Teamplayer durch und durch. Am Mittwoch hatte er bereits unterschrieben. Am Freitag dann erst die Info. Grund für die Verzögerung: Renfrow und sein Agent wollten keine Unruhe oder unnötigen Medienrummel in die ersten Team-Aktivitäten der neuen Saison bringen. Den Fokus wahren! No Distractions! Und überhaupt: die Vertragsstrukturen zeigen eindeutig auf, was Derek Carr letzte Woche auf einer Pressekonferenz bereits betonte: für alle ist Platz, jeder soll bezahlt werden und das Grundgerüst muss gehalten werden. Carr ließ verlautbaren, er würde nie wieder eine Situation wie bei Khalil Mack wollen. Damals musste Edge Rushing Star Mack die Raiders verlassen, weil Carr eine Vertragsverlängerung bekam und es wegen der vielen Garantien nicht mehr reichte anderen Spielern dickere Contracts zu geben. Teamgedanke vor Eigennutz nun also. Und: die Raiders haben eines erkannt: halte deine besten Spieler langfristig und baue um sie herum dein Team auf. Eine Franchise, die sich im Re-Building-Modus befindet durchläuft mehrere Phasen. Während am Anfang pro Ball-Seite ein bis zwei Spieler gesucht werden, um die herum du dein Team aufbaust, versuchst du gegen Ende des Prozesses die wichtigsten Spieler langfristig zu halten und eine breitere Foundation zu besitzen. In einer letzten Phase wird dann das sichtbar, was gerade bei den Raiders Status Quo ist: neben dem Verlängern der Aufenthaltsdauer deiner besten Jungs bringst du ordentlich Tiefe und Wettbewerb an den Start – ein Heilmittel für Rising Stars und unerwartete Talente. Was nicht immer gelingt, wenn die Gehaltsforderungen zu hoch sind. Ein Beispiel dafür ist Aaron Rodgers, dessen Gehaltswünsche am Ende dazu geführt haben, dass die Green Bay Packers bei Davante Adams nicht wirklich bereit waren noch tiefer in die Tasche zu greifen. Dass die Raiders sich gerade im letzten Prozess des Re-Builds befinden, verdeutlicht ihre Kader-Planung nur zu deutlich. Neben dem Aufbau von Talenten und der Schaffung eines qualitativ hochwertigeren Kaders in die Tiefe sind es vor allem die Stars, um die sich die Raiders gekümmert haben. Und damit den unter Gruden initiierten Rebuild final abschließen. Unter Gruden brauchten die Raiders knapp vier Jahre um sportlich wieder erfolgreich zu sein. Im vierten Jahr kam dann die Katastrophe und dass das Team dennoch die Playoffs geholt hat zeigt, dass es unter Gruden nicht nur Schlechtes gab! (Obwohl ich persönlich kein Fan bin!) Im Gegenteil: ein Fundus an Stars und soliden Spielern geht noch auf Gruden selbst zurück. Renfrow, Moreau, Waller, Crosby, Mullen & Co.: alles Picks aus der vergangenen Ära. Auf die McDaniels jetzt aufbaut. Und die er mit „seinen Leuten“ ergänzt. Deshalb war schon lange klar, dass die Raiders keinen klassischen Rebuild neu aufziehen. Die letzte Phase ihres mehrjährigen Rebuilds ist gleichzeitig die erste Phase in Richtung zum Erfolg. Durchstarten jetzt! Während in der Vergangenheit (angehende) Stars abgegeben wurden, holen die Raiders nun weitere ran und strukturieren deren Verträge nach dem Prinzip Team-vor-Individuum. Und alle sind an Bord! Mit Derek Carr, Josh Jacobs, Darren Waller, Hunter Renfrow, Kolton Miller und Davante Adams hat die Offense einige Playmaker. Auf der Defensivseite kommen mit Chandler Jones und Maxx Crosby zwei absolute Pro Bowl Kaliber hinzu, komplementiert durch aufstrebende Talente, denen eine große Zukunft bevor steht (bspw. Moehrig, Mullen, Ya-Sin, Deablo, Butler, Farrell). Ebenso sind einige Veteranen an Bord, die auch verlängert werden könnten und bisher under-the-average bezahlt werden (bspw. Perryman). Vegas ist also bestens aufgestellt und der Einfluss von Ziegler & Co. einschneidend. Im Vergleich zu den Vorjahren stehen sie sogar so gut wie lange nicht mehr da. Ein Rückblick auf die letzten 20 Jahre soll hier helfen. Im Folgenden habe ich die Teams seit dem letzten Erreichen des Super Bowl Finales 2001 anhand verschiedener (subjektiver) Kriterien zusammengestellt. Wer war Trainer in welchen Phasen der Franchise? Wer waren die großen Stars im jeweiligen Team? Wer davon wurde unnötig abgegeben oder war gar ein Bust? Wie sind die einzelnen Drafts einzuordnen? Busts and Stars? Und wer wurde komplett unnötig überbezahlt, ohne jemals sportliche Leistung erbracht zu haben? Obwohl die Saison noch nicht begonnen hat, erkennt man im Folgenden bereits, dass das Team der Raiders 2022 den Teams der Vorjahre in nichts nachsteht. Die Frage, ob die Raiders die Division holen können ist real! Und alle Zweifler sollten im Hinterkopf haben: auch langfristig erfolgreiche Teams werden irgendwann kollabieren. So erging es den Baltimore Ravens, den Indianapolis Colts oder auch (mit Einschränkungen) den New England Patriots (die sich zwar gefangen haben aber weit von der Brady-Ära entfernt sind, in der sie nahezu als unbesiegbar galten). Und so wird es auch den Chiefs gehen – ein Mahomes hin oder her! Es ist also in jedem Fall mit den Raiders zu rechnen.
Bill Callahan (2002-2003) – 32 Spiele, 15 Siege, 17 Niederlagen
Während es 2002 noch gut für die Raiders aussah (11-5 Siege) kam 2003 der Absturz (4-12 Siege). 2002 wurde das Team noch von Rich Gannon angeführt, namhafte Spieler waren nach dem Super Bowl Loss noch immer im Kader (Garner, Brown, Rice, Kennedy, Middleton) und die Defense galt als relativ stabil, angeführt von Ikonen wie Romanowski, Harris und den beiden Woodsons. 2003 spielten die Raiders dann mit Rick Mirer – ein Desaster. Obwohl die Defense damals noch einige große Namen hatte, nahm auch ihre Leistung drastisch ab. Roderick Coleman war damals der Sack Leader mit lediglich 5.5 Sacks. Die Raiders drafteten CB Philipp Buchanon, der sich immerhin ein paar Jahre halten konnte. Es war aber klar, dass es einen Rebuild geben musste, insbesondere weil Bill Romanowski damals seine Karriere beendete. Von den Rookies konnten sich m.M.n. nur wenige durchsetzen: eigentlich nur Buchanon und Napoleon Harris. Der Rest brachte es in der NFL nie zu zählbarem Erfolg.
Norv Turner (2004-2005) – 32 Spiele, 9 Siege, 23 Niederlagen
Der Rebuild wurde dann unter Norv Turner eingeleitet. Und wieder mit einem neuen Quarterback: Kerry Collins, der damals 32 Jahre alt war. Tim Brown und Jerry Rice verließen das Team und die Alt-Stars der O-Line wurden ausgetauscht. Draft-Bust Robert Gallery, der als eines der größten Talente in der Football-Geschichte galt, versagte auf voller Linie und der einzige Leistungsträger der Offense war Joey Porter. Zwar kam mit Warren Sapp ein Star-Spieler nach Oakland, dies bewirkte aber nichts: die Raiders lagen auf Platz 31 in zugelassenen Punkten pro Spiel. Grottig auch das Running Game: bester Läufer war Tyrone Wheatley – mit unglaublichen 327 Yards. Wie schlecht geht es eigentlich? Von den 11 (!!!) Draft-Picks überzeugte letztlich nur einer: Nnamdi Asomugha. Immerhin. Aber: wer von Gruden und Mayock als Draft-Versager spricht, war damals wohl noch nicht an Bord. 2005 holten die Raiders dann den ehemaligen Jets Running Back LaMont Jordan und Star-WR Randy Moss. Die Raiders konnten wieder kein Kapital daraus schlagen und belegten sowohl in der Offense, als auch in der Defense Plätze im hinteren Viertel der Liga.
Art Shell (2006) – 16 Spiele, 2 Siege, 14 Niederlagen
Unter Art Shell dann ein weiteres Desaster. Armer Art Shell! Hätte beinahe seinen Namen kaputt gemacht, galt er doch als ein True Raider der Vorzeit… Andrew Walter als Rookie-QB, Randy Moss mit nur 553 Saison-Yards, leichte Verbesserungen in der Defense, allen voran weil Derrick Burgess ein super Jahr hatte und 11 Sacks holte. Ansonsten? Von über 10 Rookies schafften es gerade mal vier in die Startelf. Eine der schlimmsten Saisons ever!
Lane Kiffin (2007-2008) – 20 Spiele, 5 Siege, 15 Niederlagen
Oh my goodness! 2007 wird unvergessen bleiben. Ich sage nur zwei Wörter: JaMarcus. Russell. Unfassbar. Der vielleicht größte Draft Bust der NFL-Geschichte neben Ryan Leaf. Einziger Lichtblick: neben den (schon wieder) unzähligen erfolglosen Rookies konnte sich einer über Jahre mit guten Leistungen empfehlen: TE Zach Miller. Josh McCown war mittlerweile Quarterback, unterstützt vom Veteran Daunte Culpepper. Die Suche nach einem Franchise QB lief auf Hochtouren und nach dem Russell-Desaster brauchten die Raiders weitere Jahre, diese schlechten Drafts zu kompensieren. 2007 schlossen die Raiders mit einer Bilanz von 4-12 ab, 2008 mit 5-11. Fatty JaMarcus wurde immer undisziplinierter und die Raiders lagen auf Platz 29 von 32 mit ihrer Offense. Ein Grauen!
Tom Cable (2008-2010) – 44 Spiele, 17 Siege, 27 Niederlagen
Weitere Draft-Busts in der Cable-Ära! Darrius Heyward-Bey war das Experiment, Russell einen fähigen Receiver zur Seite zu stellen. Definitiv nicht geglückt das Ganze! Kennt ihr noch Spieler wie Louis Murphy oder Chaz Schilens? Geschweige denn Namen der damaligen O-Line? Morris, Satele, Green? Einzig Cooper Carlisle stach hier hervor. Mit leicht überdurchschnittlichen Leistungen. Und obwohl man sich dieses Mal in der Defense besser aufstellte (Seymour, Branch, Huff, Morrison), reichte es wieder nicht – da die Offense kaum Punkte machte. Im letzten Jahr von Tom Cable – und das muss man ihm zu Gute halten – zog er beinahe die Notbremse und die Raiders verbesserten sich sportlich deutlich. Die Draft-Picks Darren McFadden, Jared Veldheer, Matt Shaughnessy, Lamarr Houston oder Bruce Campbell stellten eine der besten Draft-Klassen der 2000er für die Raiders bis dato dar und mehrere konnten langfristig im Team aufgehen. QB war damals Jason Campbell, der zwar keine Bäume ausriss, aber erstmals Solidität in die Mannschaft brachte. Die Saison 2010 wurde allerdings nur mit 8-8 Siegen abgeschlossen und obwohl Cable noch eine weitere Chance verdient gehabt hätte, zogen die Verantwortlichen die Reißleine und versuchten erneut einen Rebuild. Cable war das Opfer seiner Vorgänger, die ihm einen Scherbenhaufen hinterließen. Er war aber auch nie so gut um genügend Perspektiven zu schaffen, was man an seiner weiteren Karriere ablesen kann.
Hue Jackson (2011) – 16 Spiele, 8 Siege, 8 Niederlagen
Unter Hue Jackson glückte beinahe die Ummodelung des Kaders, Jackson konnte ein Gros der unter Cable aktiven Spieler halten und erstmals waren die Aussichten auf einen Franchise QB groß. Mit Terrelle Pryor holte man einen Rookie, der unter einem Veteran lernen sollte. Für das „alte Eisen“ Carson Palmer gaben die Raiders einen Teil ihrer Zukunft ab. Einen 1st Round Draft-Pick 2012 und einer 2nd Rounder 2013. Mit diesen Picks holten die Bengals Dre Kirkpatrick und Giovani Bernard. Palmer enttäuscht aber, denn er war eigentlich schon retired. Dennoch kamen die Raiders auf eine 8-8 Bilanz und die Chancen standen gut, darauf aufzubauen. Das erste Mal seit Langem kam die Offense unter die Top 20 (16. in Punkten pro Spiel) und man holte mit Rookie Steven Wisniewski einen Long-Term-Starter, konnte die O-Line weiter festigen. Eine Enttäuschung allerdings auf der Defensiv-Seite des Balls. Rolando McClain konnte auch in seinem zweiten Jahr keine Akzente setzen. Die Defense ähnelte mehr einem Patchwork. Nach bereits einer Saison musste Jackson die Segel streichen.
Dennis Allen (2012-2014) – 36 Spiele, 8 Siege, 28 Niederlagen
Vor Kurzem sah ich eine Nachricht auf Twitter: Jack Crawford beendet seine Karriere. Wahnsinn, dass er sich so lange in der NFL gehalten hat. Wer erinnert sich noch? Oakland draftete 2012 den Defensive End, er konnte allerdings nie wirklich überzeugen. Dass er sich nach den Raiders so lange weiter entwickeln konnte grenzt an ein Wunder. Denn damals war klar: die Raiders setzten abermals eine Draft-Klasse in den Sand. Einzig FB Jamize Olawale legte einige gute Auftritte hin. Der Rest? Unbekannt! Bilukidi, Streater, Bergstrom, Burnett, Burris, Nix. Keine Long-Shots im Kader. So war es klar, dass das auch mit Dennis Allen (noch) nichts werden konnte. Ohne wirklichen Anführer (Palmer spielte nie überragend) ging die erste Saison mit einer Bilanz von 4-12 Siegen vollkommen unter. 2013 übernahm dann Terrelle Pryor auf QB, nachdem Palmer raus war. Das einzig Positive an das ich mich noch erinnern kann war sein 97 Yard Scramble im Heimspiel gegen Pittsburgh. Ansonsten? Keine Genauigkeit bei seinen Pässen, zu viele sinnlose Laufversuche, Mis-Reads und Interceptions. Dass die Raiders in der O-Line teilweise mit Leuten wie Tony Pashos oder Mike Brisiel antraten ist bezeichnend für die damalige Situation. Die Defense wurde unter Allen nahezu komplett umgekrempelt. Die meisten Alten waren raus, einzig Charles Woodson, Lamarr Houston oder Tracy Porter konnten die Fahnen noch hochhalten. Die ersten beiden Jahre unter Allen waren ein einziges Desaster. 4-12 und 3-13. Dazu ein weiterer Bust mit DJ Hayden. Das einzig Positive in dieser Ära tragen die Raiders noch mit sich: QB Derek Carr, der von Allen&Co. in der 2.Runde geholt wurde. Wäre Carr kein Raider geworden, vielleicht würden wir auf diese Ära mit Grauen zurückblicken. Nachdem Allen in seinem letzten Jahr nach vier Spielen entlassen wurde übernahm Tony Sparano.
Tony Sparano (2014) – 12 Spiele, 3 Siege, 9 Niederlagen
Sparano war nur ein Übergangs-Coach, also keine Sorge: er kann nichts dafür und befand sich in einer ähnlichen Situation wie letztes Jahr Rich Bisaccia.
Jack Del Rio (2015-2017) – 48 Spiele, 25 Siege, 23 Niederlagen
Unter Jack Del Rio wurden die Raiders dann erfolgreicher – wenn auch nur langsam, step-by-step. Und dass in einer Win-Now-Liga kein Step-By-Step möglich ist zeigte sich letztlich auch bei ihm. Wenngleich ich damals für eine weitere Saison Del Rios plädiert habe. Unter ihm bekamen die Raiders so etwas wie solide Konstanz und konnten einige hochklassige Spiele abliefern, lieferten sich eine wahre Schlacht um die Play-Offs und brachten erstaunlich gutes QB-Play hervor. Getragen von Derek Carr, der in seinem zweiten Jahr knapp 4000 Yards bei 32 Touchdowns und 13 Interceptions erwarf. Wer Carr heute kritisiert, sollte mal zwischen 2001 und 2014 dabei gewesen sein…Kein Vergleich! Objektive Beobachter wissen: der Mann hat die Franchise aus dem Tal der Tränen geführt und nach mittlerweile acht Jahren sehen wir, dass er nahezu das einzig konstante Überbleibsel aus der damaligen Zeit ist. Unter Del Rio spielten die Raiders erstaunlich gut, drafteten Amari Cooper, verpflichteten Michael Crabtree und hatten mit u.a. Donald Penn, Gabe Jackson und Rodney Hudson eine der erfolgreichsten O-Lines der Liga. Und das über Jahre! Schwachstelle war allerdings die Defense, wobei sich selbst die im Vergleich zu den Vorjahren verbessert hatte. 1-in-a-Million-Spieler wie Khalil Mack bereicherten Oakland bis zu ihrem Abgang. In seinem zweiten Vertragsjahr brachte es Mack auf 15 Sacks. Baaaaaaaaam! In Del Rios zweitem Jahr dann ein weiterer Sprung: 12-4 Siegesbilanz und das erste mal seit 2001 in den Playoffs! Wenn das mal nichts ist… Leider verletzte sich Derek Carr im letzten Spiel der Regular Season und Connor Cook schaffte es nicht ansatzweise ihn im Wildcard-Loss gegen die Texans zu kompensieren. Zwei 1000-Yard-Saisons von Cooper und Crabtree brachten die Raiders insgesamt auf Rang 7 in der Offense. Obwohl es 2017 kaum Veränderungen gab, verloren die Raiders 10 ihrer 16 Spiele. Sie nahmen Veteranen wie Navarro Bowman oder Reggie Nelson unter Vertrag. Wäre die Saison nicht an vielen Punkten unglücklich verlaufen, hätte Del Rio locker noch weitere Jahre Trainer bleiben können. 2017 hätten die Raiders auch locker eine 10-6 Bilanz haben können. Mit dem Umzug nach Vegas suchten die Chefs dann allerdings einen namhaften Coach - und begangen mit Jon Gruden den m.M.n. größten Fehler der 2010er Jahre.
Jon Gruden (2018-2021) – 53 Spiele, 22 Siege, 31 Niederlagen
Rich Bisaccia (2021) – 12 Spiele, 7 Siege, 5 Niederlagen
Über die Gruden-Ära muss an dieser Stelle nicht mehr geschrieben werden, weil die meisten sie von euch live mitbekommen haben. Dass Grudens Zeit mit den Raiders nicht von Erfolg gekrönt war, wissen wir spätestens nach dem Skandal-Jahr 2021, in dem alles auf das Team einprasselte, was nur an schlechten Dingen nur einprasseln kann. Selbst Rich Bisaccia konnte den Niedergang nicht mehr verhindern. Im Gegensatz zu all den Vorjahren jedoch konnte in der Gruden-Ära die Foundation für die Zukunft gelegt werden, was sicherlich auch mit dem Umzug der Franchise nach Vegas zu tun gehabt hat. Ohne Gruden ein negatives Prädikat verleihen zu wollen: die Statistiken, versemmelte 1st Rounds in den Drafts und die unzähligen Skandale, in die er teils selbst involviert war, sprechen eine klare Sprache. Mit Grudens Foundation ist es jetzt jedoch möglich nicht bei Null anfangen zu müssen. Ich glaube McDaniels wird der erste Coach der letzten 20 Jahre sein, der es schaffen wird die Raiders langfristig auf die Erfolgsschiene zu führen. Solide Drafts, kein Overpayment, die Bindung der Stars ans Team, Team-freundliche Verträge und eine neue Kultur sollen den Raiders helfen ihre alten Wunden zu heilen. Und ganz ehrlich: nach dem Lesen der Zeilen hier dürfte das auch kein Wunder sein!