Nach dem Hall-of-Fame Game letzten Donnerstag in Canton wurde erneut fleißig über einen möglichen Trade von Josh Jacobs spekuliert. Der Running Back, der in seinem vierten Vertragsjahr nach seinem NFL-Debüt 2019 steht, wurde überraschend häufig eingesetzt, wenn man die Tatsache bedenkt, dass RB-Starter selten in der Pre-Season zum Einsatz kommen. Seitdem Las Vegas in der Off-Season verkündete, nicht von seiner 5th-Year-Option Gebrauch zu machen, brodelte die Gerüchteküche und der Draft von Zamir White, sowie weitere Additions auf der Running Back Position, gaben dem Ganzen noch weiteren Nährboden.
Auf der gestrigen Presse-Konferenz verkündete Head-Coach Josh McDaniels nun, die Raiders hätten keine Bestrebungen Jacobs einem anderen Team in einem Tauschgeschäft zu offerieren. Dies verkündete ESPN Insiderin und Beatwriterin Kimberley A. Martin zudem auf Twitter.
Es scheint also nun klar zu sein, dass die Raiders mit ihm planen. Es sei denn McDaniels spielt hier mit falschen Karten. Eine Wertsteigerung in einem eventuellen Trade-Szenario könnte nämlich dann zustande kommen, wenn dem anderen Team seine Nicht-Verfügbarkeit signalisiert wird und dann entsprechend der Einsatz erhöht wird. Danach sieht es im Moment nicht aus und McDaniels Aussage, es sei wichtig für Backs in der Pre-Season Reps zu bekommen, macht Sinn. Man will möglichst viel von den Kandidaten sehen und im neuen Offensiv-Schema wird sowieso auf einen breiten RB-Room Wert gelegt. Jacobs zu behalten würde zudem dazu führen, dass die Raiders bei einem Abgang nach der Saison einen Compensatory Draft Pick erhalten würden. Dieser wäre wahrscheinlich irgendwo zwischen Runde 3 und 6 angesiedelt, in einem Trade würde man wahrscheinlich auch nicht mehr bekommen. Zudem macht es aus sportlicher Sicht einfach Sinn Jacobs zu halten. Obwohl sein durchschnittlicher Raumgewinn pro Spielzug sich im Vergleich zur Rookie-Saison verschlechterte, heimste er dennoch zwei 1.000 Yard-Seasons ein und in der letzten Saison machte er trotz weniger Workload und Verletzung immerhin neun Touchdowns.
Es bleibt abzuwarten, was sich in der Raiders Running Back Gruppe vor Saisonstart tun wird. Zamir White zeigte, dass er ein wichtiger Stützpfeiler der Zukunft werden kann und der gute Auftritt von Austin Walter offenbarte, dass Vegas auch in der Tiefe gut aufgestellt ist, der interne Wettbewerb stark ist und die junge Garde auf Chancen lauert. Mit Josh Jacobs an Bord verfügen die Raiders aber definitiv über einen Top-10-Back der Liga. Warum also unnötiges Risiko eingehen? Die Raiders sind im Win-Now-Modus. Und Josh Jacobs wird ihnen helfen, diese Siege einzufahren. Ein Trade zu diesem Zeitpunkt würde den Umständen nicht gerecht werden.