Nachdem wir bisher die Positionsgruppen der Offensive Line, Cornerbacks und Linebacker abgearbeitet haben, folgt heute die Wide Receiver- Klasse. Diese besitzt meiner Meinung nach zwar eine ordentliche Tiefe, vom Top Level her gesehen bin ich jedoch der Meinung, dass sie dem letzten Jahrgang etwas nachsteht. Dennoch können die Teams auch dieses Jahr wieder einige Talente abstauben, seien es kernige Possession Guys, Route Runner oder Speed Receiver. Meine persönlichen Top-10 im NFL Draft 2023.

1. Jordan Addison, USC

Jordan Addison kam erst im vergangenen Jahr zur USC, holte in 11 Spielen 875 Yards und acht Touchdowns, sowie 59 Receptions. Der statistische Einbruch ist leicht zu erklären mit dem höheren Level der PAC-12. 2021 waren es in Pittsburgh noch satte 1.593 Yards, sowie 100 Catches und übertriebene 17 TDs. Was Addison für mich ausmacht: er ist ein vielfältiger Receiver, der sich Scheme-bezogen von einigen Mitstreitern absetzen kann. Er kann überall spielen, Outside oder Slot und er stellt die wohl beste Kombination aus Speed und Route Running dar. Addison versteht es einfach Plays zu machen, er geht mit den Händen zum Ball und fängt viele umkämpfte Bälle, hat aber den Speed, um auch konstant damit zu gewinnen. Er wird definitiv ein 1st Rounder in diesem Jahr sein. Sein Cutting, sein Release und seine Richtungswechsel sind im Elite-Segment und er schafft es gut, Räume einzuschätzen und sich auf engem Raum zu bewegen, bspw. an der Sideline, wo ihm eine grandiose Körperkontrolle hilft. 2022 war er nach seinem Transfer von Pittsburgh zu USC zwar sehr gut, aber nicht immer dominant und spielte zudem selten gegen Press-Man-Coverage. Er war häufig in RPO Packages zu finden, wurde mit Quick Passes und Underneath angespielt, konnte sich daher auch einige YAC schnappen. 2022 fehlte Addison einen Monat und in Pittsburgh belasteten ihn noch einige Drops. Man mag sich über seinen Status als Number One Receiver streiten, einen Impact wird Addison jedoch definitiv hinterlassen. Immerhin gewann er 2021 den Biletnikoff Award als bester College Wideout. Bei mir ist er sicher in den Top-3.

Grade: 8.7

2. Jaxon Smith-Njigba, Ohio State

Smith-Njigbas Performance im Rose Bowl 2022 gegen Utah war so beeindruckend, dass ich ihn im Dreier-Gespann mit Chris Olave und Garrett Wilson teilweise sogar als Nummer Eins der Ohio State Wideouts wahrnahm. Beim 48-45 Erfolg der Buckeyes steuerte JSN wahnwitzige 346 Yards bei 15 Receptions und drei Touchdowns bei und spielte sich mit diesem Auftritt in mein Gedächtnis. 2022 verpasste er fast vollständig, lief in nur drei Spielen auf und fing lediglich vier Pässe. Grund war eine Oberschenkelverletzung, die ihm das ganze Jahr über zusetzte. Im Vorjahr, 2021, hatte JSN allerdings eine Monster-Saison, in der er Olave und Wilson in keiner Weise nachstand. Er machte in 13 Spielen 1.606 Yards, neun Touchdowns und satte 95 Receptions, womit er sich in der Top-5 der ewigen Big Ten Receiver verewigen konnte. Ich mag JSN, weil ich glaube, dass er in der NFL mehr als nur ein Slot Receiver sein kann, was ihm bislang häufig zugeschrieben wird. Er gewinnt Duelle nicht aufgrund von Speed allein oder Physis. Er wirkt insgesamt etwas langsamer als Addison oder Hyatt, aber es sind seine Umschalt-Skills, die mir Spaß machen. Schöne Variation zwischen Vorsicht und Explosivität, sowie die Erzeugung von Separation über Micro Movements. JSN ist sowohl Deep Threat, als auch Route Runner – wenn man ihm mehr zutraut. Ich mag, wie er denn Ball attackiert, seine Hände einsetzt und seine Ball Vision bzw. sein Ball Tracking. Auf Intermediate und Deep Routes ist er sehr effektiv und er hat mit die besten Hände der Klasse. 2021 hatte er neun Contested Catches und ein PFF Receiving Grade von 91.9. Was ich im Vergleich zu Olave oder Wilson allerdings sehe: er ist bei weitem nicht so athletisch und körperbetont. Zudem bleibt die Frage, ob er nach seiner Verletzung wieder an alte Leistungen anknüpfen kann.

Grade: 8.6

3. Zay Flowers, Boston College

Zay Flowers ist für mich der diesjährige Elijah Moore. Ein ähnlicher Spieler vom Körperbau, aber auch von seiner schematischen Rolle her gesehen. Flowers ist relativ klein (5‘9), leicht (182 lbs.) und physisch dominanten Corners etwas unterlegen, er zeigt aber eine ähnliche Start&Stop Ability wie Moore und eine ähnliche Dynamik im Route Running. Er hat perfekte Balance, seine Cuts sind geschmeidig und mit Explosivität unterlegt und sein Antritt hilft ihm, schnell wieder Fahrt aufzunehmen und Separation zu erzeugen. Er ist ein ausgezeichneter Slot, spielte in Boston allerdings ungewöhnlich häufig auf der Outside. Es macht Spaß Flowers zuzusehen, er findet immer einen Weg freie Räume auszunutzen und er kann zudem auf tiefen Routen gewinnen, sein Top Speed ist für eine Deep Threat genügend. Er zeigt kompakte Bewegungsabläufe, hat zwar nicht die besten Hände der Klasse, aber eine gute Sprungkraft. Er ist für mich der vielseitigste Receiver der Klasse und attackiert alle Level gleichermaßen gut, zeigt Körperkontrolle und Big Play Ability, was seine 12 Contested Catches beweisen. Flowers ist ein smarter Spieler, der im 1v1 gute Fakes verteilt und seine Manndecker out of balance zwingt. Am College bekam Flowers etliche Nominierungen und Awards und 2022 verlief für ihn durchaus eindrucksvoll. Er machte 12 Touchdowns in 12 Spielen und fing insgesamt 78 Pässe mit einem Raumgewinn von 1.077 Yards. Bei Flowers gefällt mir zudem seine konstante Positiv-Entwicklung. Als 3-Star Recruit sammelte er bereits in Jahr 1 Spielpraxis und zeigte sein Potenzial, im zweiten Jahr machte er bereits neun TDs. In meinen Augen hat er Late 1st Round Talent und wird im kommenden Jahr seine Kritiker verstummen lassen.

Grade: 8.4

4. Jalen Hyatt, Tennessee

Jalen Hyatt lief vor wenigen Wochen eine inoffizielle 4.19s im 40-Yd.-Dash, weswegen seine Combine-Zeit mit Spannung erwartet wurde. 4.40s war dann der offizielle Stand, was eine kleine Enttäuschung darstellte, angesichts seiner Zuschreibung als bester Speed-Receiver. Die Aussagekraft des kleinen Leistungsabfalls mal dahingestellt: Hyatt schlägt seine Gegner durch Speed. Und zwar fast ausschließlich. Dies kann er aber mit Bravour, sodass es im 1v1 keinen besseren in dieser Klasse gibt. Sein Speed, Top oder Long, stehen neben seinem explosiven Antritt für sich. Er kann Press Man innerhalb von Sekundenbruchteilen auflösen und Separation durch Speed kreieren. Er erzeugt den höchsten QBR (156.5) aller College Wideouts, was auch statistisch untermauert ist: seine 1.267 Yards in 12 Spielen sprechen Bände und er legte einfach mal sensationelle 15 Touchdowns hin und gewann damit 2022 den Fred Biletnikoff Award 2022. Was das vertikale Pass-Spiel betrifft, so dürfte er selbst Chris Olave und Garrett Wilson aus dem letzten Jahr schlagen, beim Route Running und horizontalem Pass-Spiel flachen seine Leistungen dann aber etwas ab. Insgesamt scheint Hyatt ein Receiver auf sehr hohem Niveau werden zu können. Vielleicht ein zweiter DeSean Jackson? Die Erwartungen könnten etwas gedämpft werden, denn der Wechsel von Tennessees Uptempo Spread Offense in eine multiplere Pro Style Offense könnte auch Nachteile haben. Ist Hyatt bereit für einen größeren Route Tree? Zudem kommt die Frage, ob seine letzte Saison ein One Hit Wonder war. Vor 2022 sprach nämlich noch so gut wie niemand von ihm, 2021 hatte er eine Ausbeute von 226 Yds. und zwei TDs, 2020 waren es 276 Yards und ebenfalls zwei TDs. Sein durchschnittlicher Raumgewinn pro gefangenem Pass änderte sich dann schlagartig von 10.8 Yds in 2021 auf satte 18.9 Yards im letzten Jahr. Jalen Hyatts Spiel ist daher nahezu komplett auf Speed reduziert. Kann er ihn ausspielen, ist er erfolgreich, wenn man ihn zu stark limitiert, könnte sein Spiel zu eindimensional wirken.

Grade:  8.2

5. Quentin Johnston, TCU

Quentin Johnston ist ein klassisches Boom-or-Bust Project. Athletisch von Gottes Gnade gesegnet, werfen seine Gesamt-Production, sowie einige Unzulänglichkeiten im Tape doch immer wieder Fragen auf. Johnston verfügt über Elite-Speed, sowie den größten Wingspan aller Receiver. Sein Vertical Jump ist der beste der Klasse und seine Körpermaße können sich sehen lassen. Immer wieder holt er spektakulär Bälle aus der Luft, oftmals in Rückenlage oder generell bei Jump Balls. Und doch: seine Drop-Rate von 10.2% ist enorm hoch. 2022 konnte er ganze acht Pässe nicht fangen. Wir sehen Slants oder Out-Routes, die in seinen Rücken geworfen werden – die er zu spät sieht oder die an ihm abprallen. Wir sehen schönes Route Running, aber ein inkonstantes Gefühl für Zonen. Wir sehen, wie er physisch dominieren kann, aber manchmal überhaupt keine Akzente gegen Man Coverage setzen kann. Und wir sehen im Vergleich zu anderen Prospects eine geringe Production. 2022 fing er in 12 Spielen nur 53 Bälle für 901 Yards und fünf Touchdowns. Johnston schaffte es zwar in Feldmans Freaklist, beim Blocking versagt er aber nicht selten. Nachdem er 2021 noch ins All-Big 12 Team gewählt wurde, versäumte er im letzten Jahr einen Breakout, weswegen durchaus Zweifel an seiner Readyness für die NFL bestehen. Zumindest an seinem Status als potenzieller #1 WR. Obwohl wir hier von unterschiedlichen Spielertypen reden, fällt mir ein Name direkt ein, der mir bei ihm im Kopf spukt: Jalen Reagor, ebenfalls von TCU und als Draft-Bust in Philadelphia bekannt. Ich persönlich sehe in Johnston keinen angehenden Star, sondern eher einen 2nd Rounder, als einen 1st Rounder. Wenn er in der NFL sein Drop-Problem hinbekommt, könnte er sich aber deutlich steigern. Sein Ceiling ist noch weit höher – sein Floor leider auch recht tief.

Grade: 8.2

6. Tank Dell, Houston

Dell ist vielleicht der beste Route Runner der Klasse und zeigt ähnlich wie Addison das Talent, punktgenaue Richtungswechsel mit genialer Variation von Antritt, Speed und Wendigkeit zu vollziehen. Weil ich Dell bereits bei meinen Sleepern behandelt habe, hier der kurze Auszug aus den Future Diamonds VIII: „Dell kommt aus einer faszinierenden Saison mit hoher Production. Er fing 17 (!!!) Touchdowns für 1.399 Yards und bekam dafür ein PFF Overall Grade von 83.5. Er gilt als eher kleiner Receiver, weswegen ihm noch nicht die nötige Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Was ich an Dell mag: er setzt sich nicht nur durch Geschwindigkeit und Antritt durch, sondern durch einen enormen Grad an Antizipation und Short Area Quickness, sowie der Präzision seines Route Runnings. Seine Fähigkeit im Richtungswechsel und beim Start&Stop ist elitär. Oder wie es NFL Stock Exchange ausdrückt: „Stop on a dime, all the time!“ Diese Instinktivität macht ihn in meinen Augen zu einem unterbewerteten Receiver. Weitere Pluspunkte? Dell hat als 5-Year-Player enorm viel Erfahrung aufgrund hoher Einsatzzeiten. Ein neuer Tyreek Hill? Relax. Seine Physis hatte auch Limitierungen. So ist bspw. Ball Security weiterhin ein großes Problem bei Dell. Er muss physischer werden, um in der NFL zu bestehen. Und dennoch: Don’t pass on this guy!“ Als Slot Receiver wird Dell definitiv bereits im ersten NFL Jahr auf sich aufmerksam machen.

Grade: 8.1

7. Cedric Tillman, Tennessee

Tillman dürfte für einige überraschend in meinen Top-10 auftauchen. Doch um ehrlich zu sein sehe ich ihn im Gesamtpaket seinem Teammate Jalin Hyatt kaum in etwas nachstehen. Er litt 2022 an einer Verletzung, weswegen er auf einigen Boards bisher eher unbeachtet blieb. Ich glaube, Tillman kann im richtigen Setting einer der vielfältigsten Receiver der Klasse werden. 2021 zerstörte er Alabamas und Georgias Backfield. Im gleichen Jahr brachte er es auf 18 (!) Contested Catches und eine Ausbeute von 12 TDs und 1.081 Yards. Tillmans Hände sind nahezu perfekt, er fängt alles, was in seine Richtung kommt. In 145 Targets hatte er nur fünf Drops. Zudem ist Tillman ein Football Guy mit eindrucksvoller mentaler Stärke. Er kam von seiner Verletzung früher als erwartet zurück, spielte trotz Schmerzen, um seinem Team in der wichtigen Saisonphase zu helfen. Tillman gibt mir zeitweise Crabtree-Vibes. Teams, die eine zuverlässige Nummer Zwei suchen und einen starken Outside mit Physis und Größe, sind hier richtig. Das Potenzial für einen Star hat er m.M.n. noch nicht, aber Solidität wird bei ihm groß geschrieben. Er zeigt Effektivität im Ball Shielding, sein Frame und Radius ist groß und er ist zudem noch einer der besseren Blocker des Jahrgangs. Tillman litt am meisten unter seiner Verletzung, die seinem Draft Status ordentlich wehtat. Etwas under-the-radar, dürfte er eine tolle Option ab Runde 3 darstellen. Sein Floor ist relativ hoch, weswegen ich über ihn gar als einen Draft-Sleeper rede.

Grade: 8.0

8. Josh Downs, North Carolina

Josh Downs ist eine noch kompaktere Version von Zay Flowers mit einem sehr ähnlichen Skill-Set. Wer den einen nicht bekommt, kann gerne den anderen wählen – wobei anzumerken ist, dass die Slot-Tiefe in diesem Jahr schon sehr gut ist, man auch in den Late Rounds noch gute Prospects bekommen kann. Dennoch: Josh Downs übertrumpft schon einige von ihnen. Dies liegt vorwiegend an der enormen Production, die er die letzten Jahre hatte. Als Main Target von Sam Howell gefeiert, fing er 2021 stolze 43.6% seiner Pässe, insgesamt 101 für 1.335 Yards. Einige Scouts sahen Downs zum damaligen Zeitpunkt als Elite-Receiver. Im Jahr danach legte er nochmals nach, brachte Carolina 11 TDs ein und wurde neben der Gefahr im tiefen Pass-Spiel eine Redzone-Threat. Downs ist ein Spieler mit ordentlich Durchsetzungsvermögen, er fing 72% seiner Contested Catches und holte mehr als 750 YAC rein – der drittbeste Receiver in dieser Kategorie „nationwide“. Was bei Downs noch hinzu kommt: er ist ein Contributor in den Special Teams und kann als Kick- sowie Punt-Returner eingesetzt werden. Sein wahres Geheimnis aber: die Gefahr als Deep Threat. Er verfügt über eine Geschwindigkeit im Elite-Segment, enorme Sprungkraft und Versatility, um auf allen Positionen nahezu in jeder Formation eingesetzt zu werden. Ich mag Downs, glaube aber, dass er nicht die Upside eines Zay Flowers oder Tank Dell besitzt und die Tatsache, dass er sich regelmäßig an der LOS busten lässt, also nichts im Running Game beitragen wird, lässt einige Limitierungen erkennen. Downs könnte in der NFL körperlich leicht unterlegen sein und spielte zudem selten gegen Man Coverage, die in der NFL mittlerweile das Nonplusultra darstellt. Wenn er nicht durch Speed gewinnt, bekommt er Probleme und lässt sich von stärkeren Defendern abdrängen. Seine NFL-Rolle wird daher auf den Slot limitiert bleiben.

Grade: 7.8

9. Xavier Hutchinson, Iowa State

Von Xavier Hutchinson hatte ich (zu) lange nichts gehört, bis mich ein Twitter Follower auf ihn aufmerksam machte. Und ich muss sagen, ich verfalle so langsam dem Hype. Die Production, die Hutchinson an den Tag gelegt hat ist einfach faszinierend und beeindruckend. Seit 2020 fuhr er über 3.000 Receiving Yards ein und erzielte seine persönliche Bestmarke im letzten Jahr, in dem er in 12 Spielen 1.171 Yards und sechs Touchdowns markierte. Warum man Hutchinson in diesem Jahr auf dem Zettel haben sollte: er ist vielleicht ein Top-3 Receiver, wenn man nur die Outside einbezieht und den Slot außen vor lässt. Dieser ist nämlich mit Leuten wie Tank Dell, Zay Flowers, Josh Downs etc. schon gut besetzt, doch Hutchinson ist eigentlich ein Prototyp X-Receiver. Er kann gut gegen Man Coverage agieren, hat die Maße für die Position. Er ist ein physischer Spieler, der sich auch gegen starke Corners durchsetzen kann, verfügt aber auch über ein Repertoire an Agility Moves und hat zudem mit die stärksten Hände der Klasse. Er ist ein richtiger Highlight Reel Guy mit langen Armen und guter Vision für Raumgewinn nach dem Catch. Er spielte bei Iowa viele Deep Plays, Fly-Routes, Go-Routes, Crossing-Routes, gewinnt diese Duelle aber nicht durch reinen Speed, sondern eine Ausgewogenheit aus Physis und Geschwindigkeit. Zudem zeigt er ein außerordentliches Ball-Tracking, was auf sein Verständnis für seinen QB verweist. Was mir ebenso gefällt ist sein Gefühl für das Tempo, in dem er seine Routen läuft. Er variiert situationsbezogen, erreicht aber immer wieder recht schnell seinen Top-Speed, ähnlich wie Zay Flowers. Wer einen kompletten Spieler und zuverlässigen Pass-Catcher sucht, ist bei Hutchinson richtig.

Grade: 7.7

10. A.T. Perry, Wake Forest

Perry kommt bei mir in die Top-10, weil er sehr gute Measurables für einen X-Receiver besitzt und einer der größeren Possession-Receiver in diesem Jahr ist, aber auch eine Gefahr in der Tiefe darstellt. In einer Klasse voller guter Slots ist er einer der wenigen mit prototypischen Maßen für die Outside. Perry ist ein physischer Receiver, der mit hohen Bällen und in Contested Catch- Situationen angespielt werden kann und hat sehr starke Hände, sowie eine eindrucksvolle Athletik vorweist. Sein Broad Jump, aber auch sein 40-Yd.-Dash waren gelungen. Er besitzt den größten Wingspan der Klasse und sein Catch-Radius ist enorm. Hinzu kommt: Perry ist auf dem Feld ein Playmaker, machte in den zwei letzten Saisons 26 TDs. Ähnlich wie Treylon Burks im letzten Jahr schafft es Perry, seine Gegner mit High Pointing, Sprungkraft und der Stellung seines Körpers zum Gegenspieler zu besiegen. Er kann sich gut der Flugbahn des Balls anpassen und so auch Bälle fangen, die unpräzise geworfen wurden. Dabei zeigt er nicht nur Deep Threat Skills, sondern auch in Short Yardage Situationen die Fähigkeit, Bälle vor dem Zugriff gegnerischer Hände zu schützen. Im Route Running kann er sich definitiv noch verbessern, seine Cuts sind teilweise weniger geschmeidig, er rundet häufiger seinen Laufweg, als dass er ihn sauber und genauer läuft. Zudem hat er an der LOS nicht die Explosivität anderer Mitstreiter. Er ist aber durchaus als Allrounder aufzufassen, kein reiner Speed Guy, aber auch kein reiner Physis-Freak. 2022 krönte er seine Saison mit 11 TDs, 984 Yards und einem stolzen durchschnittlichen Yard-Gewinn von 14.1. Ich bin nicht „completely sold on him“, aber sehe durchaus einen interessanten Spieler, dessen Upside wohl noch deutlich mehr zulässt. Ich glaube Perry kann im richtigen Setting noch eine Schippe drauflegen und obwohl sein Spiel wenig Elite Traits erkennen lässt, kann er doch viele Dinge ziemlich gut – und in nur wenigen ist er unterdurchschnittlich.

Grade: 7.6

Honorable Mention

Marvin Mims Jr., Oklahoma / Michael Wilson, Stanford / Jonathan Mingo, Ole Miss / Kayshon Boutte, LSU

Zu wenig gesichtet

Rashee Rice, Southern Mississippi / Parker Washington, Penn State / Jayden Reed, Michigan State / Tyler Scott, Cincinnati

Sleepers

Andrei Iosivas, Princeton / Trey Palmer, Nebraska / Puka Nacua, BYU

Riser

Tyler Scott, Cincinnati

Faller

Kayshon Boutte, LSU

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