Defensive Line

Die Top Talente

Jer’Zhan Newton, Illinois

Newton steht als Illinois Defender natürlich sofort auf meiner Liste – wie auch auf allen anderen Listen. Er ist der mit Abstand vielversprechendste Tackle der Klasse und ein Hard Worker, sowie No-Quitter mit Herz. Etwas, das ich mittlerweile bei Fighting Illini-Spielern voraussetze. Newton selbst: „I made it when I am one of the greatest ever!“ Any further comment? Seine 2022er-Kampagne war eindrucksvoll. Er legte 59 Pressures bei 13 TFL und schönen vier Sacks hin und bewies, dass er der beste Power Five D-Liner des Jahres war. Newton ist ein Bollwerk gegen den Run und läuft den 40-Yard-Dash in unter fünf Sekunden. Laut eigener Aussage will er bis zum Start des Draft 2024 als möglicher #1-Pick gehandelt werden.

Dontay Corleone, Cincinnati

Dontay Corleone ist einer der begehrtesten Returner in diesem Jahr. Der Star-DT der Cincinnati Bearcats besticht als Riser und technisch feinversierter Nose Tackle, der allerdings nicht nur als Koloss in der Mitte walten wird, sondern beweglich genug ist, um überall an der Line zu spielen. Seine 5.10 Forty-Time ist für einen 320 Pfund schweren Berg schon erstaunlich. Er gilt als einer der besten Run Stuffer der Klasse und kommt nun erst in sein zweites CFB-Jahr. Über die Mitte konnte er 2022 insgesamt 45 Tackles machen, satte 11 davon im Spiel gegen Navy. Eine irre Ausbeute für einen D-Liner. Corleone kann Spiele alleine entscheiden, es ist aber fraglich, ob er bereits im kommenden Jahr eligible wird. Ich tippe auf nein, da er erst als Redshirt Freshman auflief. Momentan ist er als möglicher UDFA für den Draft 2024 gelistet, ein weiteres Jahr würde seiner Entwicklung aber bestimmt guttun. „The Godfather“, so Corleones Spitzname, reiht sich aber bereits mit großen Kalibern in die Statistiken ein. Bei PFF bekam er eine der höchsten Run Stop Grades – mit 94.7 lag er im gleichen Segment mit einigen Stars: beispielsweise mit Vita Vea, Quinnen Williams oder Micah Parsons.

Guys to Watch

Maason Smith, LSU

Leonard Taylor, Miami

Michael Hall Jr., Ohio State

Ruke Orhorhoro, Clemson

Edge Rushers

Die Top Talente

Jared Verse, Florida State

Eine der großen Überraschungen des 2023er-Draft war die Rückkehr von Jared Verse nach Florida. Verse wäre locker in den Top-20 vom Board gegangen, hängt aber noch ein Jahr im CFB dran. Er ist mit acht Sacks und 32 Pressures, sowie 10 TFL ein talentierter Pass Rusher mit krasser Explosivität und schönen PR-Moves, sowie einem prototypischen Körperbau, langen Armen und sehr guter Speed-to-Power-Conversion. Seine 24.4% Pass Rush Win Rate ist ein Signal seines elitären und disruptiven Spiels. Seine Karriere verlief steil bergauf. Als kaum gescouteter Tight End kam er ans College und transformierte sich in einen der gefährlichsten Edges. Warum Verse sich nicht für den Draft 2023 gemeldet hat? Er ist der Meinung, dass es noch einiges an seinem Spiel zu perfektionieren gibt. Er verzichtet daher auf einen Sack voller Geld und konzentriert sich ganz auf seine Zukunft – ein Character Guy sondersgleichen! Sein Coach Mike Norvell genießt dabei sein höchstes Vertrauen: Norvell bildete immerhin Jermaine Johnson aus, den 1st Round Pick der Jets 2022.

Bralen Trice, Washington

Bralen Trice überholte letztes Jahr Will Anderson in der Kategorie der meisten ausgeübten Pressures (70) und hat sogar eine noch höhere Pass Rush Win Rate als der eben vorgestellte Jared Verse (29.5%). Er übt zudem in knapp jedem vierten Spielzug einen Pressure aus (22.4%). Mit einer Größe von 6-4 und 270 Pfund gilt er als athletischer Edge, der kein Speed Rusher ist, sondern Allrounder gleichermaßen. Trice krönte seine Saison mit acht Sacks in seinen insgesamt 557 Snaps. Er ist einer der besten Techniker auf Edge und verfügt über einen High Motor, sowie Chasing-Fähigkeiten im Pursuit. Er ist zudem ein sehr guter Lateral Mover mit schöner Awareness und Antizipation. Wenn er noch an seinen Winkeln arbeitet und unnötige Bewegungen vermeidet, können wir ihn im nächsten Jahr locker in Runde 1 sehen. Trice stellt mit Teamkollege Zion Tupuola-Fetui das vermeintlich gefährlichste Pass-Rush-Duo im College Football dar.

JT Tuimoloau, Ohio State

Der Edge mit der größten Upside könnte JT Tuimoloau werden. Gleichzeitig stellt er aufgrund inkonstanter Leistungen ein klassisches Boom-or-Bust Prospect dar. Im Spiel gegen Penn State legte er einen gottgleichen Auftritt hin: neben zwei Sacks und drei Pressures fing er zusätzlich zwei Interceptions, holte einen Forced Fumble, den er ebenso recovern konnte und holte zudem eine weitere PBU, sowie einen TFL. Seine Charakteristika? Tuimoloau gilt als Finisher mit bestem Closing Speed und Burst, sowie als exzellenter Hand-Techniker mit gutem Bend und tollen Counters. Gegen den Lauf hat er teils Probleme und da er kaum lateral spielen kann, wirkt er bisher doch noch als eindimensionaler Rusher. Dennoch sollte er sich im oberen Segment der Klasse einreihen.

Guys to Watch

Laiatu Latu, UCLA

Chop Robinson, Penn State

Dallas Turner, Alabama

Jack Sawyer, Ohio State

Linebackers

Die Top Talente

Jeremiah Trotter Jr., Clemson

Das beste Linebacker-Duo kommt ohne den geringsten Zweifel aus Clemson. Und Trotter, welcher hier als erster vorgestellt wird, bringt bereits eine gute Schule mit. Sein Vater war langjähriger und erfolgreicher Defender in Philadelphia und galt als Playmaker und Hard Hitter mit Tough Guy- Mentalität. Einer meiner Lieblinge aus der „alten Zeit“. Sohnemann Junior steht ihm auf den ersten Blick in nichts nach. Bei Trotter wird Versatility und Vielfalt großgeschrieben. Er war der einzige Linebacker der Power Five, der sowohl ein 80+ Pass Rush Grade, als auch ein 80+ Run Defense Grade bekam. Sein zugelassenes Passer Rating (42.9) ist eindrucksvoll und steht für sein makelloses Spiel, vor allem für seine guten Coverage Fähigkeiten. Trotter wird in einigen Monaten ein höheres Ranking als Trent Simpson von mir bekommen und sollte nichts schief gehen, dürfte er im LocoFootball-internen Grading an der 9.0-Marke rütteln. Ich vertraue auf seine Entwicklung. Seine Vielseitigkeit erkennt man auch an der statistischen Ausbeute: 3 PBUs, 2 INTs, 41 Run Stops und dennoch sechs Sacks in PR-Funktion. Kann Jeremiah das Erbe seines All-Pro Vaters antreten?

Barrett Carter, Clemson

Während Trotters beste Eigenschaft wohl im Bereich der Coverage liegt, kann man in Carter mehr den Allrounder sehen, der auch in der Box aktiv wird. Die beiden sind jedoch ähnliche Spielertypen und zudem leicht undersized, weswegen sie im College zwar noch als physische Spieler durchgehen, in der NFL jedoch Gewicht zunehmen sollten. Carter ist ein typischer Off-Ball-LB auf der Weak Side, der aber alles gut kann. Er spielte bereits letztes Jahr wie ein Veteran und will nach seinen 766 Snaps (73 Tackles, 24 Pressures, 4 Sacks, 4 PBU) nun im dritten Jahr einen drauflegen. Carters Stärken liegen im Pursuit/Chasing, wobei er auch in der Coverage die nötige Athletik besitzt die Spielfeldmitte dicht zu machen. Dafür besitzt er den nötigen Straight Line Speed und die Fähigkeit, wie eine Klette am Mann zu bleiben. An der LOS wirkt er vornehmlich mit guter Handarbeit und schönen Blitzes. Das ehemalige 5-Star-Prospect ist zusammen mit seinem Teammate Favorit auf den Butkus Award.

Guys to Watch

Harold Perkins Jr., LSU

Cedric Gray, North Carolina

Tommy Eichenberg, Ohio State

Cornerbacks

Die Top Talente

Kool-Aid McKinstry, Alabama

Ga’Quincy McKinstry hat zweifellos einen kuriosen Spitznamen. Der Kool-Aid-Man ist ein Werbemaskottchen des Getränkeherstellers Kool-Aid. Weil Ga’Quincy als Kind immer lächelte, benannte seine Großmutter ihn kurzerhand nach der stets fröhlichen Figur, das vom Time-Magazine unter den „Top 10 Creepiest Product Mascots“ gelistet wurde und beim Superbowl 2020 mit anderen Figuren in der Werbepause lief. Kein Wunder, dass Ga’Quincy gleich einen NIL-Vertrag mit Kool-Aid unterschrieb. Der Ruf ist bereits gesichert, seine NFL-Reputation muss sich Kool-Aid erst noch erarbeiten. Die Chancen stehen aber prächtig. Als Alabama Backfielder genießt man eine umfangreiche Schulung fürs nächste Level und McKinstry wird sich hier mit Fitzpatrick & Co. in eine erfolgreiche NFL-DB-Historie einreihen. Sein Gegner-QBR von 59.0 ist bereits recht aussagekräftig. Seine Credentials bringt er ebenfalls mit: er ist athletisch, sehr gut in Zone, mit idealem Frame und Körperlänge, flüssigem Movement und ein Big Time Player in der Redzone. McKinstry wirkt wie ein kompletter CB mit den nötigen Instinkten, um immer am richtigen Ort zu sein. 2022 fing er zwar nur eine Interception, hatte aber immerhin 13 PBUs. Er kann schnelle Tiefenreceiver, wie physische WRs gleichermaßen covern. Zudem ist er ein guter Special Teams Spieler. Der Weg in die NFL ist steinig und auch McKinstry braucht noch Finetuning. Er könnte sich in Man Coverage verbessern und zudem seine Route Recognition etwas feinfühliger angehen. Die Tools sind definitiv vorhanden und wenn Kool-Aid sie richtig einsetzt, wird er in einem Jahr CB #1 werden.

Cooper DeJean, Iowa

Cooper DeJean ist ein Rising Star, der in der letzten Saison einen riesigen Sprung nach vorne machte. In seinem ersten Jahr kaum mit Aufgaben bedeckt, konnte er anschließend auftrumpfen und machte insgesamt fünf Interceptions. Ein Ballhawk. Und im Gesamtpaket ein besseres Prospect als Riley Moss, der Iowa-Corner, der 2023 in Runde 3 von den Broncos geholt wurde. DeJeans Hauptreferenz: er ist eine Führungsfigur, ein Leader und ein Student of the Game. Seine rasante Entwicklung machte sich sofort statistisch bemerkbar. Er holte satte 75 Tackles, drei TFLs und führte die FBS-Corners mit 15 Run-Stops an. Moss kann zudem auf jeder Position eingesetzt werden. Als Outside Corner wie im Slot, als Nickel oder sogar als Safety. Grandios hierbei seine Ausbeute im Slot: er ließ lediglich einen gegnerischen QBR von 11.5 zu. Ein Shutdown Guy? Obwohl er leichte Schwächen in der Man-Coverage offenbart, gilt er als einer der besten Zone Defender der Klasse und ist stets nah am Ball. Ein guter sauberer Tackler mit schönem Reach und Recovery Ability im Passing Game. In einer der landesweit besten Defenses, die letzte Saison nur 3.99 Yards pro Spielzug abgab, wird DeJean im nächsten Jahr im Fokus der Scouts stehen. Sein Draft Stock steigt jedenfalls erheblich und er könnte im kommenden Jahr seinen Status als möglicher 1st Round Pick festigen.

Guys to Watch

Kalen King, Penn State

Denzel Burke, Ohio State

Safeties

Die Top Talente

Kamren Kinchens, Miami

Die Safety-Klasse ist noch alles andere als gesetzt und oben in den Rankings finden wir am häufigsten Andrew Mukuba, von dem die Scouts eine schnelle Anpassung ans NFL-Level erwarten. Ich gehe hier aber bislang am ehesten mit Kamren Kinchens von The U. Denn Mukubas Skill-Set mag zwar vielversprechend sein und er war durchaus mehr als ein Contributor, doch sein gegnerisches QBR von 139.8 ließ mich erst einmal erschaudern. Bei Kinchens sehe ich einen Ballhawk, bei dem es auch Production-mäßig stimmt. Insgesamt sechs PBUs und sechs Interceptions holte Kinchens 2022, wobei er etliche tiefe Pässe vereiteln konnte und darüber hinaus noch als effizienter Box Defender einen Ruf aufbauen konnte. Obwohl er seine Awareness noch deutlich verbessern muss und teilweise off-guard erwischt wird, hat er doch die Balltracking Fähigkeiten und Instinkte, die es für einen guten Safety braucht. Sein Team-Kollege James Williams wird ebenfalls einen hohen Draft Spot bekommen und die beiden stellen locker das beste Safety-Duo im College Football dar. Von PFF bekam Kinchens mit einer 90er-Wertung höchstes Lob und war der am besten bewertete Returning-Safety der Power Five Teams.

Guys to Watch

Andrew Mukuba, Clemson

Cole Bishop, Utah

Xavier Henderson, Michigan State

James Williams, Miami

 

Ähnliche Beiträge

Kommentar verfassen