College Football Shortcuts, März (Pt. I)

Returning Production – welche Teams am meisten von ihren Rückkehrern profitieren

Absage beim Draft, noch ein College-Jahr mehr oder überraschender Verbleib trotz Transfer Portal? Rückkehrer gibt es im College Football viele – und die Gründe sind unterschiedlich. Dennoch versuchen CFB-Analysten Jahr für Jahr ihre Vorhersagen auf Basis operationalisierter Daten zu treffen. Ein wichtiger Indikator dabei: die Returning Production. Bei welchem Team kehren die meisten Spieler zurück, die in der Vorsaison bereits für Production gesorgt haben? Gibt es produktive Transfers, die nun neue Programme beglücken? Und wer hat sein Team gerade erst zusammengestellt, ohne dass sich die Spieler je statistisch empfehlen konnten? Die Returning Production gibt folgerichtig einen Richtwert für „erwartbare“ Leistung in der Zukunft und kann als Hilfe für Projections herangezogen werden. Returning Production ist dabei Bestandteil der SP+ Projections, die jedoch noch nicht abschließend veröffentlicht wurden. SP+ messt die durchschnittlich erwarteten Punkte eines Teams im Gegensatz zum League Average. Hat ein Team ein SP+-Scoring von beispielsweise 10, so wird erwartet, dass es durchschnittlich zehn Punkte mehr als der Durchschnitt des restlichen Teilnehmerfelds produziert. Die Werte für die Returning Production könnt ihr hier lesen, es bleibt aber festzuhalten: Clemson führt mit einer Rate von 81% alle CFB-Teams an, gefolgt von Arizona State (79), Illinois (76), Texas Tech (75) und der Small School Kennesaw State (73). Und in der Tat: die angesprochenen Programme gelten laut Insidern bereits als Riser und die Wetten stehen gut, dass sie 2025 noch einen drauflegen. Insbesondere Clemsons Offense, bei der Spielmacher wie Quarterback Cade Klubnik für ein weiteres Jahr zurückkehren, dominiert mit einer Offensive Ret Prod von 86%. Teams mit weniger guten Werten? Northern Illinois, das letztes Jahr einer der Überraschungsmannschaften des CFB stellte, Washington State (27%), das unter anderem seinen Star-QB John Mateer verlor – oder UNLV, die nach einem historischen Jahr wieder in Rebuild Mode unterwegs ist.

Weitere Veränderungen des Playoff-Formats

Die Commissioner der größten College-Ligen SEC und Big Ten haben sich auf erneute Änderungen im Playoff-Format des College Football verständigt. Greg Sankey (SEC) und Tony Petitti (Big Ten) gaben bekannt, dass sie einen Wandel innerhalb des Formats begünstigen würden. Für reale Veränderungen sind zwar die Stimmen von den zehn Commissioners der am NCAA-Betrieb beteiligten Ligen notwendig, die Zusage dürfte allerdings auch Anklang bei anderen finden. Welche Veränderungen 2025 genau eintreten werden, ist dabei noch keine beschlossene Sache. Das bisherige Format wurde nach der abgelaufenen Spielzeit mehrfach kritisiert und insbesondere das hohe Ranking von Boise State als Group-of-Five-Champion sorgte für Aufsehen, da Boise im regulären Ap/Coaches-Ranking „nur“ an Position neun lag. Die Nicht-Qualifikation der Alabama Crimson Tide, sowie der Ausschluss der Miami Hurricanes nach einer historischen Saison waren weitere Kritikpunkte. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren – möglicherweise bereits im nächsten – mit einer Aufstockung auf 14 respektive 16 Teams zu rechnen ist.

Clinton Portis geht zu Delaware State

Der ehemalige NFL-Running Back Clinton Portis wird Mitglied der Delaware State Hornets und ergänzt damit DeSean Jackson, der vor wenigen Wochen sein Head Coaching- Debüt im College Football verkündete. Portis, der in der NFL mehr als 10.000 Rushing Yards erlief, wird neuer Running Backs Coach und Run Game Coordinator bei der historischen Black University. Er folgt damit einer Reihe anderer ehemaliger NFL-Größen, die in diesem Jahr Verträge im College Football unterzeichneten. Unter anderem unterschrieb Michael Vick in Norfolk und der frühere Titans-Star Eddie George nahm ein Coaching-Engagement in Tennessee State an. Portis, der 2002 mit 1.508 Yards und 15 Touchdowns zum Rookie of the Year in der NFL gewählt wurde und über zehn Jahre in der höchsten Spielklasse verbrachte, hofft dabei auf eine Neugeburt seiner Karriere. Er war 2022 wegen Betrugs im Gesundheitswesen zu einem halben Jahr Gefängnis mit anschließendem Hausarrest verurteilt worden.

Highschool-Star bald Nachfolger von Travis Hunter?

Five-Star Wide Receiver Cederian Morgan aus Alexander City, Alabama, könnte sich bald als nächster Schützling von Coach Prime in Colorado und damit Nachfolger von Travis Hunter etablieren. Seit Wochen mehrten sich Gerüchte, dass Morgan Colorado als eine seiner Top Destinations auserkoren hatte, nun wird es Anfang Mai einen offiziellen Besuch in Boulder geben. Sollte die Visite erfolgreich verlaufen, könnte er bereits in der nächsten Saison mit Einsatzzeit rechnen und versuchen, den Abgang von Travis Hunter zu kompensieren. Einziges Manko: weil Morgan „nur“ Wide Receiver spielt, gilt dies nur für die offensive Seite des Balls. Ein Multi-Talent wie Hunter bleibt damit eine Rarität. Sollte Colorado eine Einigung erzielen, so bekämen sie das aktuelle #2-WR-Prospect, sowie einen Top-10-Kandidaten der High School- Klasse.

Spring Game- Entscheidung lässt Manning-Fans warten

Kein Arch Manning im Frühling! So lautet die Devise von Texas Longhorns Coach Steve Sarkisian, der letzte Woche bei der Up&Adams Show with Kay Adams zu Gast war und verkündete, dass Texas das traditionelle Spring Game dieses Jahr absagt. Fans von Arch Manning müssen daher bis zum September warten, bis sie ihren Quarterback als Starter in der First Team Offense sehen werden. Immerhin: die Ankündigung, dass Manning starten wird, konnte die Gemüter zumindest etwas beruhigen. Mit der Absage des Spiels folgte Sarkisian der Entscheidung von Nebraskas Trainer Matt Rhule, ebenfalls auf das traditionelle Spiel zu verzichten. Das Spiel verkomme laut Kritikern zu einem Event, bei dem gegnerische Programme Spieler abwerben könnten, was schlussendlich zu einer Wettbewerbsverzerrung führen und die austragenden Teams benachteiligen könnte. Beim letztjährigen Spring Game von Texas erschienen über 40.000 Zuschauer. Ein Alternativ-Programm ist aber in Planung.

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