Wide Receiver ist neben der Offensive Line die größte „Position of Need“ für die Raiders. In der Free Agency und im Draft stehen Vegas einige Optionen zur Verfügung. Aber haltet die Augen offen: es kann durchaus auch einen Trade für die Position geben. Im Folgenden präsentieren wir drei Kandidaten, die die Raiders mit einem Schlag verbessern würden.

  • Brandin Cooks, WR, Houston Texans

Cooks dürfte der Nr.1 Kandidat für einen WR-Trade der Raiders sein. Nicht nur seine gemeinsame Zeit mit Josh McDaniels in New England 2017, sondern seine Zuverlässigkeit und Deep Play Ability zählen zu seinen größten Stärken und die Raiders suchen eine Anspielstation für vertikale Pässe. Ein idealer scheme fit also. Unter McDaniels machte Cooks im Schnitt 16,6 Yards pro gefangenem Pass und trug mit dem Knacken der 1.000 Saison-Yards maßgeblich zum Erfolg der Patriots bei. Zweimal stand Cooks im Super Bowl Finale, einmal mit den Pats, anschließend mit den Rams. Seine Arbeitsethik ist ligaweit bekannt und er ist immer für 1.000 Yards gut. In Houston fiel seine Leistung bis zuletzt nicht ab, obwohl die Texans ohne ihren Starting QB ins Rennen gingen. Man kann davon ausgehen, dass Cooks unter Carr weiter aufblühen wird. Cooks wurde zwar 2014 schon gedraftet, ist mit seinen 28 Jahren allerdings immer noch recht jung. In Houston brachte er es auf 1037 Yards, 6 TDs und fing irre 90 Pässe. Ein obvious sleeper. Obwohl Cooks’ Stärken Schnelligkeit und Separation sind, ist er auch ein exzellenter Route Runner und in der Mitte des Feldes stark. Cooks würde die Raiders um die 13 Mio. $ kosten, im Vergleich zu Davante Adams& Co. ein Schnäppchenpreis.

Wahrscheinliche Kosten: 2nd/3rd Round Pick, ca. 13 Mio. $ Salary

  • Calvin Ridley, WR, Atlanta Falcons

Ein weiterer interessanter Trade-Kandidat wäre Calvin Ridley, Wide Receiver der Atlanta Falcons. Ein gewisses Risiko müssten die Raiders eingehen, denn Ridley verpasste letzte Saison 12 Spiele, weil er sich aus mentalen Gründen aus der NFL zurückzog. Seine psychische Krise scheint überwunden und überhaupt finde ich es nicht verwunderlich, dass Spieler im heutigen „Business“ sich auch mal auf ihr Leben konzentrieren. You remember Ricky Williams? Es gibt wichtigere Dinge als Football. Die Risiken, denen Athleten im Profisport ausgesetzt sind und denen sie sich oft kritiklos unterwerfen (weil ja sonst fast automatisch der Strafenkatalog der NFL greift und es sonst keine Bezahlung gibt) sind sowieso größer als dass man sie vor dem gemütlichen TV aus nachvollziehen könnte. Und: verlernt haben dürfte er sein Handwerk trotzdem nicht. Ridley, seit 2018 in der NFL, erlebte in der Vorsaison 2020 einen wahrhaften Boom. Mit 90 gefangenen Pässen markierte er seine persönliche Bestleistung und fing insgesamt 1374 Yards, was ihn zu einem der besten Receiver der NFL machte. Seine Touchdown-Bestmarke hatte er 2018 mit zehn, 2020 brachte er es immerhin auf neun. Ridley ist ein Big Play Receiver. 23 mal gelang es ihm 2020 Spielzüge über 20 Yards zu machen, drei davon über 40 Yards. Die Falcons sitzen derzeit auf einem Salary Cap von rund 7,4 Mio. $ und Ridley, dessen 5th-Year-Option gezogen werden müsste, würde die Falcons 11 Mio. $ kosten. Schwer vorstellbar, dass sie ihn halten werden. Ein „Fresh Start“ würde Ridley gut tun. Die Raiders könnten hier kreativ werden. Vor einem Jahr hätten sie für Ridley mindestens einen 1st- Round -Pick abgeben müssen, nach seiner Pause dürfte man mit einem 2nd- Rounder auskommen. Oder man gibt den Falcons einen Spieler, bspw. Clelin Ferrell und einen 3rd- Rounder oben drauf.

Wahrscheinliche Kosten: 2nd Round Pick (evtl. conditional) , 11 Mio. $ Salary

  • Michael Thomas, WR, New Orleans Saints

Wenn wir über Big Time Receiver sprechen, darf natürlich Michael Thomas nicht fehlen. Der Star-WR der Saints spielte letztes Jahr verletzungsbedingt nicht und hat Probleme mit den Verantwortlichen des Teams. New Orleans geht mit einer der schlechtesten Cap-Situationen in die kommende Saison und Thomas wird nicht günstig sein. Die kommenden drei Jahre verdient er 74 Mio. $, also knapp 25 pro Saison, was ihn in ähnliche Kategorien katapultiert wie Davante Adams. Die Raiders könnten hier mit einem restrukturierten Deal arbeiten und versuchen Thomas langfristig zu verpflichten. Ein Vier- bis Fünf-Jahres-Deal zwischen 80 und 100 Millionen ist realistisch, evtl. mit hohen Garantien. Thomas verfügt über einen unorthodoxen Stil, ist vom Typ her eher ein athletischer als ein Speed-Receiver. Er ist bisweilen genial bei Contested Catches und wenn es um Separation geht. Seine drei Pro Bowl Nominierungen sprechen eine deutliche Sprache. Zwischen 2017 und 2019 hatte Thomas aufeinanderfolgende Saisons mit über 1200 Yards und jeweils über 100 Catches. Seine beste Saison hatte er 2019, als er sage und schreibe 1725 Yards bei 145 (!!!) Receptions fing und im Schnitt über 100 Yards pro Spiel machte. Kann man Thomas auf Basis eines Restructured Deals bekommen, wären die Raiders unmittelbarer Super Bowl Contender. Thomas‘ Versatility könnte in McDaniels‘ System für Rekorde sorgen. Man müsste aber neben der Gehaltssumme auch ordentlich Trade-Kapital berappen. Erwartbar wäre ein 2nd-Rounder mit Late-Round-Pick oder mehr. Hier gilt wie bei Ridley: Theoretisch Clelin Ferrell mit einbeziehen?

Wahrscheinliche Kosten: 2nd-Round-Pick + mid-to-late-round pick (+ evtl. einen Spieler)

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