College Football Preview: Week 12

Obwohl die große Spannung noch auf sich warten lässt, nimmt das College Football Playoff Picture nach dem zweiten Release der Rankings Konturen an. Großer Verlierer des letzten Spieltags waren die Georgia Bulldogs, für die das Top-Spiel gegen Tennessee zum Endspiel wird. Das und Mehr in der Vorschau auf Woche Zwölf.

Georgia Bulldogs (#12) – Tennessee Volunteers (#7) Kickoff: Sonntag, 17. November 2024, 01.30 Uhr (Ort: Sanford Stadium, Athens, Georgia)

Das Top-Spiel der Woche findet in Athens statt, wo Georgia nach dem 10:28-Rückschlag bei Ole Miss mit dem Rücken zur Wand steht. Die Bulldogs verloren ihren Status als SEC-Leader und rutschten in den Rankings mehrere Plätze ab. Erneut schaffte es Quarterback Carson Beck nicht, sich für einen hohen Draft-Spot zu empfehlen. Ein enttäuschender QBR von 55,9 steht aktuell am Ende einer Negativ-Serie, in der Beck in zwei von drei Spielen keinen Touchdown erzielen konnte. Tennessee hat nun die einmalige Chance Georgia nicht nur vom SEC-Rennen auszuschließen, sondern gleichzeitig für deren Nicht-Erreichen der Playoffs zu sorgen. Die Voraussetzung dafür: Die Rückkehr von Quarterback Nico Iamaleava, der beim 33:14 gegen Mississippi State in der zweiten Halbzeit den Platz verlassen musste. Head Coach Josh Heupel deutete in dieser Woche an, dass mit einem Einsatz des Star-QB zu rechnen sei. Mit Iamaleava und Running Back Dylan Sampson (20 Touchdowns) dürfte die Offense weiterhin spritzig wirken, obwohl der Punkte-Schnitt von 37,6 gegen die Bulldogs kaum aufrechterhalten werden sollte. Zudem lässt Georgia aktuell nur 18,4 Punkte pro Spiel zu. Helfen kann daher die Vols- Defense, die ihrerseits nur 12,6 Punkte pro Spiel zulässt und pro Play nur 4,23 Yards erlaubt. Doch für Georgia steht viel auf dem Spiel – und Head Coach Kirby Smart ist bekannt dafür, nach Niederlagen stärker zurückzukommen (14-3 in darauffolgenden Spielen). Um dies zu garantieren verlassen sich die Bulldogs auf die längste Sieges-Serie vor heimischem Publikum: Seit 2019 konnten 28 Heimsiege in Folge eingefahren werden – Platz eins aller FBS-Teams. Dass ein Sieg der Vols einer Unmöglichkeit gleichkommt, verdeutlicht auf folgende Serie: Georgia glänzt mit 27 aufeinanderfolgenden Bowl-Teilnahmen. Den Bulldogs ist also bewusst, dass eine Niederlage einer historischen Pleite gleichkommen würde.

Pittsburgh Panthers – Clemson Tigers (#20) Kickoff: Samstag, 16. November 2024, 18.00 Uhr (Ort: Acrisure Stadium, Pittsburgh, Pennsylvania)

Obwohl Clemson bei den Buchmachern als 10-Punkte-Favorit gilt, konnten die Tigers nur vier ihrer sieben Spiele gewinnen, in denen ihnen ein zweistelliger Sieg vorausgesagt wurde. In Pittsburgh können sich die Schützlinge von Dabo Swinney nun in eine bessere Ausgangslage für das ACC-Finale bringen – und vom Negativ-Momentum der Panthers profitieren. Nach einem 7-0-Start ging Pitt in den letzten beiden Wochen leer aus, verlor in Woche Elf mit 24:19 gegen Virginia und hat Probleme, die eigene Offense anzukurbeln. Quarterback Eli Holstein brachte es in den letzten vier Spielen nur auf zwei Touchdowns und eine Completion Percentage von 56,1 Prozent. Anders Clemson: 5-Star-Recruit und Junior-QB Cade Klubnik gilt als Difference Maker und konnte in den gewonnenen Spielen eindrucksvolle 27 Touchdowns bei lediglich zwei Interceptions werfen. Zudem kommt Clemson mit einem würdevollen Running Game: Phil Mafah lief in vier der letzten fünf Spiele jeweils für über 100 Yards und ist damit Yard-wise der zwölft-beste Back im College Football (981 Yards). Ein Sieg in Pennsylvania ist nun Pflicht: um das ACC-Finale zu erreichen brauchen die Tigers Schützenhilfe. Miami und die SMU haben aktuell mit jeweils nur einer Niederlage die besseren Karten.

Southern Methodist Mustangs (#14) – Boston College Eagles Kickoff: Samstag, 16. November 2024, 21.30 Uhr (Ort: Gerald J. Ford Stadium, Dallas, Texas)

Überraschend hat sich das Blatt in der ACC gewendet. Nach der ersten Saison-Niederlage Miamis stehen die SMU Mustangs mit einem 5-0 Conference-Record auf dem ersten Platz und versuchen nun eine Vorentscheidung herbeizuführen. Vor der Bye Week in Woche elf gewann die SMU überzeugend mit 48:25 gegen Pittsburgh und zeigte, dass sie mit Brashard Smith (23 Carries für 161 Yards und zwei Touchdowns) über einen der besten Running Backs des Landes verfügt. Mit Boston College kommt zwar kein Favoritenschreck nach Dallas, die Eagles können aber mit einem Sieg Bowl-eligible werden. Skurril: Boston legt nahezu keinen Wert auf das Passing Game, 60,75 Prozent ihrer Plays stellen Läufe dar. Starting Quarterback Thomas Castellanos bekam im Jahres-Verlauf lediglich 161 Versuche, weswegen seine 1366 Yards (bei immerhin 18 Touchdowns) nicht unbedingt dem Spitzen-Segment zuzuordnen sind. Auch ihr letztes Spiel gewannen die Eagles in diesem Stil: Beim 37:31-Triumph über Syracuse dominierte vor allem das Laufspiel, Leading Rusher Kye Robichaux sorgte mit 198 Yards und zwei Touchdowns für freudige Gesichter, die gesamte Ground Attack brachte es auf 313 Yards. Schade für Boston: nach einem fulminanten Saisonstart verloren die Eagles drei Oktober-Spiele und gaben gegen Louisville und Virginia hohe Führungen noch ab. Ein versöhnliches Saison-Ende soll also nun gegen die Mannschaft erreicht werden, gegen die die Eagles letztes Jahr im Fenway Bowl mit 23:14 gewannen.

Kansas State Wildcats (#16) – Arizona State Sun Devils Kickoff: Sonntag, 17. November 2024, 01.00 Uhr (Ort: Bill Snyder Family Stadium, Manhattan, Kansas)

Die Big-12 geht in ihren Schluss-Spurt – und Totgesagte leben länger. Nachdem die Wildcats nach der empfindlichen Niederlage bei der BYU vorübergehend aus den Top-25 flogen, konnten sie sich in den Folgewochen wieder zurückkämpfen – ehe vor zwei Wochen ein erneuter Rückschlag (19:24 in Houston) folgte. Die Bye Week stand also im Zeichen der Wiedergutmachung und tatsächlich lässt sich ein positiver Trend konstatieren: Quarterback Avery Johnson schaffte es, die schwächelnde Passing Offense wiederzubeleben. Seit BYU bringen es die Wildcats im Durchschnitt auf 254,4 Pass-Yards pro Spiel und steigerten ihr Average um knapp 100 Yards. Zudem profitierte Johnson von einer engagierten Run Defense. Diese zählt mit einem Schnitt von unter 100 zugelassenen Yards zu den Top-10. Ein Sieg ist daher Pflicht und eine Playoff-Teilnahme nur bei einer weiteren Colorado-Niederlage möglich. Ein „Endspiel“ in einer enttäuschenden Saison, vor der nicht Wenige gar vom National Title sprachen. Das Ziel von Arizona State? Salz in die Wunde streuen! Die Sun Devils um Star-Running Back Cam Skattebo (1001 Yards, elf Touchdowns) gewannen vier ihrer letzten fünf Spiele und haben theoretisch noch Final-Chancen. Viel wichtiger aber: in den meisten Projections belegte AZ-State vor der Saison den letzten Conference-Platz. Das Team von Head Coach Kenny Dillingham gilt also zurecht als Surprise Team und könnte dafür sorgen, dass dieser zum Big-12 Coach-of-the-Year gekrönt wird. Außer die Wildcats halten ihre Serie: von den letzten zwölf Heimspielen konnten sie elf für sich entscheiden.

Navy Midshipmen – Tulane Green Wave Kickoff: Samstag, 16. November, 18.00 Uhr (Ort: Navy-Marine Corps Memorial Stadium, Annapolis, Maryland)

Auch wenn dieses Aufeinandertreffen keinen Seelenbalsam darstellt, verspricht es dennoch höchste Spannung: Wer hier verliert hat keine Chance mehr auf den Einzug in die Playoffs, der Gewinner darf weiter hoffen. Die Rechnung ist einfach: Per Status Quo ist Boise State aktuell als bester Group-of-Five-Teilnehmer gesetzt, hätte bei einer weiteren Niederlage aber bereits zwei zu Buche stehen. Das ungeschlagene Army hat aktuell die schwerste Schedule (u.a. Notre Dame) und das Verfolgerfeld (Tulane, Navy) hofft auf Patzer der Konkurrenz. Ein Sieg würde beiden Mannschaften legitime Hoffnung auf die Teilnahme im AAC-Championship Game geben. Für Tulane ist der Pfad klar: ein Sieg gibt den Green Wave den Tiebreaker über Navy, welche ihrerseits noch gegen Army antreten wird. Dabei könnte die Partie durch das Rungame entschieden werden. Fast traditionell läuft Tulane äußerst erfolgreich. Stützpfeiler der Green Wave ist dabei Running Back Makhi Hughes, der pro Spiel im Durchschnitt für 120,9 Yards einheimste. Navy hingegen gilt als Rushing Powerhouse, konnte bisher über 2000 Saison-Yards „auf dem Boden“ verbuchen. Den Lauf zu stoppen scheint also der große Schlüssel zum Erfolg, wenngleich ein weiterer Umstand auf einen leichten Vorteil für Tulane hindeutet: Navy Quarterback Blake Horvath leidet unter einer Daumen-Verletzung, welche sein Spiel limitieren könnte.

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