Fünf mögliche Raiders 1st Round Picks – wenn es kein Quarterback wird
Dass die Raiders dieses Jahr einen neuen Quarterback brauchen, steht außer Frage. Wer es letztlich sein wird, darüber entscheiden vor allem Free Agency und Draft. Doch was, wenn Vegas in Letzterem auf andere Positionen schielt? LocoFootball präsentiert euch fünf mögliche Kandidaten für Pick #6 im NFL Draft 2025.
Abdul Carter, Edge, Penn State
Penn State doesn’t lie. Penn State lügt nicht. Ihr magt es kaum glauben, aber es gibt einen Grund für den langanhaltenden Erfolg von Nittany Lions Prospects in der NFL. Was Micah Parsons eindrucksvoll vormachte, daran konnten Defensiv-Spezialisten wie Joey Porter Jr., Odafe Oweh oder Chop Robinson zumindest leicht anknüpfen. Der Beweis ist damit erbracht: Penn State produziert konstant Defender auf hohem Level. Abdul Carter ist da keine Ausnahme. Ich gehe aber noch weiter: er ist meiner Meinung nach ein Top-3 Pick und setzt sich deutlich vom Rest der Klasse ab. Er könnte als BPA in die Hände der Raiders fallen und sind wir mal ehrlich: Ihn in einem Team mit Crosby, Wilkins und einem erstarkenden Tyree Wilson zu sehen, diese Tatsache würde Angst und Schrecken verbreiten. Doch warum? Die Versatility Carters, sowie seine Athletik im Vergleich zu seinen Maßen – die Mischung spricht Bände. Er ist mit 260 Pfund ein leichtfüßiger Bender wie Chop Robinson, spielt aber ebenso den Stack Linebacker, der blitzen und covern kann. In jedem Fall aber kommt er ins Backfield und findet den Weg zum Quarterback. Seine 24 Tackles for Loss sprechen eine eindeutige Sprache und sein Big Ten Defensive Player of the Year Award scheint nur ein weiteres Puzzleteil auf seinem Weg nach oben zu sein. Nachdem Malcolm Koonce‘ Vertragsstatus weiterhin ungeklärt ist und Verlängerungen bei Spielern wie K’Lavon Chaisson noch ungewiss sind, wäre Carter quasi ein Bluechip Player „für lau“ – und zudem eine gewaltige Zukunftsoption, sollte Maxx uns einmal verlassen.
Will Johnson, CB, Michigan
Bei Will Johnson werden Erinnerungen wach. Ein Elite Corner out of Michigan? Der neue Charles Woodson? Nungut, so weit würde ich nicht gehen, dennoch ist Johnsons Impact erwähnenswert. Wenn der in Detroit geborene Junior im April gedraftet wird, ist er erst 21 Jahre alt – und dennoch eine absolute Bank. Ein ehemaliger Five-Star Recruit, der sich in den Fußstapfen seines Vaters befindet (Deon Johnson gewann mit Michigan dreimal die Big Ten) und am College als Lockdown Corner mit Big Play Ability galt, was ihm bereits in seinem Sophomore-Jahr die Berufung ins All-American First Team bescherte. Sein Skillset lasse ich hier zunächst außer Acht, denn Johnson verfügt über eine markante Konstante: er liefert in großen Spielen und wichtigen Momenten ab! In drei Jahren fing er (bei 68 Tackles) insgesamt sechs Interceptions bei 17 Pass Breakups, wobei er seine Highlights in den wichtigsten Spielen hatte. Beispielsweise drei Jahre in Folge gegen Ohio State, das mittlerweile seine Coverage fürchtet. Oder im Finale gegen die Washington Huskies, als er die spielentscheidende Interception fing. Was Johnsons Spiel ausmacht? Pre Snap Reads und Awareness. Ich habe selten einen so Detail-verliebten Corner in seinem Alterssegment gesehen. Was Jayden Daniels offensiv bewerkstelligt, das hat Johnson in der Defense: Instinkte, Disruption durch Antizipation, sowie einen hohen Grad an Scheme Knowledge. Bei den Raiders würde er als True #1 Corner in eine direkte Competition mit Jack Jones und Jakorian Bennett eintreten. Aufgrund Pete Carrolls Faible für Defensive Backs – und um die Turnover Ratio wieder in den Griff zu bekommen – ist Johnson eine ernsthafte Option, sollten Sanders, Ward & Co. schon vergriffen sein.
Tetairoa McMillan, WR, Arizona
Zugegebenermaßen ging „Tet“ McMillan dieses Jahr etwas in den Schlagzeilen unter. Kein Wunder, denn Arizona spielte eine miese Big-12-Saison und war zu keinem Zeitpunkt konkurrenzfähig. Wäre McMillan in einem anderen Squad gewesen, hätten wir spätestens zu den Playoffs von ihm gehört. Denn er gilt als möglicher Superstar und außergewöhnliches Talent – und konnte seine persönlichen Leistungen entgegen seines Teams aufrechterhalten. So holte er als Junior 2024 insgesamt 84 Catches für 1.319 Yards und acht Touchdowns (seine Bilanz 2023 war sogar noch besser). Obwohl man in diesem Draft nicht von einer top heavy class sprechen kann, sollte man ihn nicht unterschätzen. Unter Carroll sollte klar sein: die Offense wird physischer werden. Und obwohl McMillan nicht der Schnellste und Wendigste ist, so verfügt er über Elite Skills in den Bereichen Ball Skills, Durchsetzungskraft und Körperkontrolle. Er hat einen extremen Catch Radius und fangfreudige, starke Hände. Und wenngleich seine Routen weniger feinfühlig und ausgeprägt sind als die eines Emeka Egbuka und seine YAC Ability geringer ist als die eines Luther Burden, so könnte McMillan doch als erfolgreichster Receiver in der NFL enden. Seine 6-5 erinnern an Kaliber wie DK Metcalf und wenn wir uns vor Augen führen, dass speed-only nicht mehr die Devise des zukünftigen Raiders Receiving- Stils darstellen wird, so ist klar: Die Raiders werden ihn zumindest in Betracht ziehen! McMillan mit Jakobi Meyers und Brock Bowers zu paaren? Ein Overkill für die Secondaries unserer Division!
Will Campbell, OT, LSU
In diesem Jahr haben wir zwei Top-10 Projections bei den O-Linern. Neben Kelvin Banks von Texas machte allen voran Will Campbell von sich reden. Er gilt als einer der besten Tackles der letzten zwei Jahre im College-Bereich, könnte in der NFL aber auch auf der Inside zum Einsatz kommen. Nichtsdestotrotz, und lyncht mich jetzt bitte nicht, ist er eigentlich der geborene Blind Side Protector – und könnte mittelfristig Kolton Miller ersetzen. Ich wage es kaum auszusprechen, aber Miller wäre mein Surprise Trade für dieses Jahr und selbst wenn er bleibt, die Raiders müssen vorausdenken. Campbells Skillset spricht dabei als Langzeitoption Bände: Athletisch kann er es mit allen aufnehmen, er wirkt balanced wie ein Joe Alt, aber was mich wirklich an ihm fasziniert ist seine Fähigkeit, Defender aufzunehmen, deren Bend zu verteidigen und auf Richtungswechsel zu reagieren – solid and fluid. Er schafft es regelmäßig schnelle Edges zur Verzweiflung zu bringen und tat sich als zuverlässige Security von Jayden Daniels hervor. Zudem verfügt er die Gewalt und Willenskraft eines Jackson Powers Johnson. Campbell ist sozusagen der JPJ unter den Outside Blockern. Und wenn euch das noch nicht reicht: bei der LSU bekam er zum zweiten Mal in Folge den Number 7 Patch, eine Team-interne Auszeichnung für den besten Playmaker. Das letzte Mal erhielt ein O-Liner diese 2008.
Ashton Jeanty, RB, Boise State
Einen Running Back in Runde 1 zu draften geht gar nicht? Don’t oppose me, please! Jetzt, wo alle von Saquon Barkleys triumphalem Einzug in den Super Bowl sprechen, sage ich: ich hab‘s euch doch gesagt! Entgegen tausender Stimmen, die sich gegen die Wichtigkeit unserer Ball Carriers im modernen Spiel erhoben, postulierte ich fortwährend in meinen Podcast-Sendungen: das Spiel befindet sich nur im Wandel! Einem stetigen Wandel, der auch wieder zurückgeht. Und postwendend: Nicht nur merken die Raiders, wie schlecht doch der Abgang von Josh Jacobs für sie war, vielmehr hören wir allerorts Stimmen, die nun wieder das gegenwärtige Narrativ anheizen. Running Backs sind ja so wichtig, die Renaissance der Position macht Geschichte. Bis wann eigentlich? Bis zum Draft? Wenn es dann wieder heißt man draftet keinen Back in Runde 1? Ich schweife ab, aber halte nichts von diesen Narrativen. Wenn du einen Mann wie Jeanty – oder sei es vor zwei Jahren einen Bijan Robinson – bekommen kannst: DANN. HOL. IHN. DIR! Period. Achja, zu Jeanty noch ein paar Worte: Record Breaker. Fast All-Time Record Breaker. Er hat Boise State seit Kellen Moore wieder auf die Landkarte gebracht. Und gegen ALLE performt. Ohne Ausnahme. Und er wird es auch in der NFL tun. Ashton. Jeanty!
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